Gott­sucher

Be- und Erkenntnisse eines Spätbekehrten

„Ich merke, dass ich weich werde…“

Samstag, 27. August 2022

Muslimischer Humanist hört die Frohe Botschaft von Jesus Christus.

Samstag, 27. August 2022

Auf YouTube gibt es ein interessantes Interview des Moderators Ahmad Milad Karimi (laut Wikipedia Islamwissenschaftler, Religionsphilosoph und Muslim) mit dem Ex-Kelly-Family-Mitglied Michael Patrick Kelly, der darin offen über seinen christlichen Glauben spricht. Karimi sagt, er könne als Humanist und aufgrund des Unheils, das Menschen auf dieser Welt stiften, nicht an einen Gott glauben, der in der Gestalt des Jesus von Nazareth Mensch geworden ist. Bemerkenswert finde ich seine Reaktion, nachdem Kelly erklärt, was ihm Jesus Christus bedeutet…

Karimi: „Sie sagen, dass Sie eine unbändige Liebe für die Menschen empfinden. Und das nervt mich unglaublich!“ (Gelächter) „Wissen Sie warum? Weil ich finde: Wie können Sie das nur? Natürlich bin ich auch ein Humanist und liebe Menschen, weil es so sein soll. Aber es ist auch etwas ganz Ungeheuerliches, ein Mensch zu sein. Hat das etwas mit Ihrem Glauben zu tun? – Darauf will ich hinaus. Also, hat das etwas damit zu tun, dass Gott Mensch geworden ist in der Gestalt von Jesus von Nazareth und dieses Bild sich bei Ihnen so eingeprägt hat, dass Sie an ihm sozusagen die Menschheit gänzlich lieben?“

Kelly: „Das, was Sie sagen, das ist die Antwort! Sie haben die Frage gestellt und die Antwort gegeben.“

Karimi: „Wissen Sie, und was mich dabei in Unverständnis zurücklässt, ist: Ich kann nicht an einen Gott glauben, der Mensch geworden ist. Gerade das ist der Punkt! Also, ich liebe das Christentum. Das Christentum ist eine unglaublich tiefgreifende, und wenn Sie so wollen, theologisch-logisch nachvollziehbare [Religion]. Aber wäre nur Gott nicht Mensch geworden! Und diese Menschwerdung, also das, woraus Sie die ganze Quelle Ihres Glaubens schöpfen und Ihre Liebe zu der Menschheit, das ist, vielleicht vor dem Hintergrund meiner Biographie – Kriegskind, was auch immer -, das ist gestört. Und ich frage mich: Wie können Sie noch an den Menschen glauben, der natürlich viel Unheil stiftet auf dieser Welt?“

Kelly: „Natürlich, natürlich! Also, diese Fragen hatte ich mit Anfang 20. Also, ich hatte auch an der Existenz Gottes gezweifelt. Wenn es einen Gott gibt, wie kann er so viel Schlimmes erlauben? Das ist eine nicht einfach zu beantwortende Frage… Hmm, wie soll ich sagen? Ich selber habe meine eigenen Grenzen entdeckt, meine eigenen Schwächen. Ich habe auch viele Dummheiten gemacht, ich hab vielleicht fast alle 10 Gebote mehrmals gebrochen, und dass ich trotzdem geliebt werde, das ist – z.B. ein Freund, ein echter Freund kennt dich und liebt dich trotzdem. Das ist, was mir Hoffnung gibt, und das ist, was ich in Jesus finde. Petrus hat ihn geleugnet, Judas hat ihn verraten, und er ist da gekreuzigt und sagt: ‚Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!‘ Also, er nimmt auch die menschliche Schwäche an und wir müssen nicht perfekt und gerecht sein, um geliebt zu werden. Das ist, was mich total anzieht bei Jesus, weil ich merke: Ich kann auch ein Verbrecher sein, aber wenn ich das bekenne und mich wende, dann kann ich diese Gnade der Vergebung bekommen. […]“ (Kelly erzählt an dieser Stelle die Geschichte eines „lebenslänglichen“ Häftlings, der sich im Gefängnis bekehrt hat.)

Karimi (unterbricht Kelly): „Wir müssen das Thema wechseln, weil ich merke, dass ich weich werde …“ (Gelächter) „… das kann nicht so weitergehen …“

Quelle: Michael Patrick Kelly: Jugendidol, Mönch, Superstar | Sternstunde Religion | SRF Kultur (YouTube, ab Minute 36:32)

Da sagte Agrippa zu Paulus: Es fehlt nicht viel, und du überredest mich, dass ich ein Christ werde!

Apostelgeschichte 26,28

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