Gott­sucher

Be- und Erkenntnisse eines Spätbekehrten

Traum: Nordkorea

Donnerstag, 11. Juli 2019

Eine Bedrohungssituation. Wollte mir Gott durch den Traum vor Augen führen, wie es um meine Loyalität zu ihm in Wirklichkeit bestellt ist?

Donnerstag, 11. Juli 2019

Traum vom 11.07.2019, ca. 5:30 Uhr (kurz vor dem Aufwachen):

Ich befinde mich in Nordkorea in Gefangenschaft und werde verdächtigt, Bibeln ins Land geschmuggelt zu haben, was als schweres Verbrechen gilt. Die Unterbringung ist in Ordnung (Etagenbetten in einem Raum mit einfacher Ausstattung) und die Behandlung durch das Personal ist freundlich. Unter dem Bett finde ich Papierblätter mit christlichen Inhalten, die wohl von einem vorherigen Insassen stammen. Ich verstecke sie unter der Matratze, damit sie nicht entdeckt und mit mir in Verbindung gebracht werden.

Die erste Befragung erfolgt in einem Verhörraum durch eine Koreanerin in deutscher Sprache. Zunächst soll herausgefunden werden, ob ich ein gläubiger Christ bin und somit eine Motivation haben könnte, Bibeln ins Land zu schmuggeln. Mir ist bekannt, dass man weiß, dass Europäer zwar i.d.R. christlich erzogen werden, dass aber nur die wenigsten tatsächlich gläubig sind. Daher tue ich so, als ob dies bei mir auch so wäre, um den Verdacht von mir zu lenken, wohl wissend, dass ich damit meinen Glauben verleugne.

Nach dem Verhör hoffte ich, dass meine Strategie aufgegangen war und ich nun freigelassen werde, denn aufgrund sich anbahnender diplomatischer Spannungen zwischen Nordkorea und dem Westen wäre dies zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr so leicht möglich. Die Beamtin sagte jedoch, dass die Ermittlungen erst am Anfang stünden und ich noch bis mindestens Ende Mai hierbleiben müsse. Meine Hoffnung auf eine baldige Freilassung schwanden dahin, und als ich in der tiefstehenden Novembersonne über den trostlosen, grau asphaltierten Platz zurück zur Unterkunft gebracht wurde, rechnete ich mir aus, dass ich noch mindestens ein halbes Jahr in Gefangenschaft zubringen müsste, und eine deprimierende Hoffnungslosigkeit machte sich in mir breit.

Kommentar:

Rückblickend betrachtet kamen mir meine Handlungen und Gedankengänge im Traum recht realistisch und rational vor. Ich fragte mich daher, ob ich auch in Wirklichkeit so denken und handeln würde. Ich war beschämt darüber, dass ich vielleicht auch in Wirklichkeit in entsprechenden Bedrohungssituationen meinen Glauben verleugnen könnte.

Wollte mir Gott durch den Traum vor Augen führen, wie es um meine Loyalität zu ihm in Wirklichkeit bestellt ist? Siehe dazu auch:

Ihr werdet verhaftet, verfolgt und umgebracht werden. Auf der ganzen Welt wird man euch hassen, weil ihr euch zu meinem Namen bekennt. Viele werden sich von mir abwenden und einander verraten und hassen.“

– Matthäus 24,9-10 (NLB) –

Oder sollte mich der Traum vielleicht einfach nur zum Nachdenken über diese Frage anregen und mich geistig darauf vorbereiten, dass ich, wenn ich für meinen Glauben einstehe, damit rechnen muss, auf Widerstand und Ablehnung zu stoßen?

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