Ein reines Herz: Koinzidenz

Ein reines Herz: Koinzidenz

Interessant, wieviele Parallelen es zwischen der heutigen Tageslosung und dem Abschnitt aus dem Buch „Das Herz“ von Reinhard Hirtler gibt, den ich unmittelbar zuvor heute beim Frühstück gelesen habe. Solche „Koinzidenzen“ erlebe ich immer wieder, seit ich mit Gott lebe.

Dienstag, 14. Februar 2023

Tageslosung für heute:

Gott ist dennoch Israels Trost für alle, die reinen Herzens sind.
Psalm 73,1

Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Matthäus 5,8

Hirtler bringt in seinem Buch „Das Herz“ einige interessante und für Viele neue Aspekte und sagt z.B. mit Bezugnahme auf Sprüche 4,23, dass nicht Gott es ist, der unser Herz bewahren soll, wie es in dem Gebet im Anschluss an die „Gedanken zur Tageslosung“ von Hans-Peter Mumssen (s.u.) zum Ausdruck kommt, sondern dass das Behüten unseres Herzens allein in unserer Verantwortung liegt. Trotz dieser Unterschiede finde ich die Parallelen zwischen beiden Texten bemerkenswert:

Parallele 1: In beiden Texten (Buch und Gedanken zur Losung) wird erklärt, was ein „reines Herz“ bedeutet – allerdings auf unterschiedliche Weise: Während es in den „Gedanken zur Tageslosung“ ein „unverfälschtes“ (ehrliches, aufrichtiges) Herz ist, verdeutlicht Hirtler dies durch die Analogie mit einem sauberen und einem verschmutzten Kaffeefilter, durch den jeweils reines „Wasser“ (ein Bild für die reine Wahrheit des Geistes) fließt.

Parallele 2: Auch die Frage, warum es „Gottlosen“ manchmal besser geht als Christen, kommt in sowohl in dem Buchtext als auch den „Gedanken zur Tageslosung“ zur Sprache. Hans-Peter Mumssen legt das so aus, dass Gott am Ende die belohnen wird, die reinen Herzens sind. Reinhard Hirtler dagegen sagt, das liege allein daran, ob das Herz eines Menschen ein sauberer oder ein schmutziger „Filter“ ist und die Wahrheit des Geistes verfälscht oder unverfälscht zum Gehirn weiterleitet.

Trotz der unterschiedlichen Auslegungen beider Texte finde ich sie immer wieder interessant, diese bestätigenden „Koinzidenzen“, die wie „Leitplanken“ sind, mit denen Gott mich auf dem richtigen Weg leitet…

KAPITEL 6

DAS HERZ, DER OBERBEFEHLSHABER

Geist, Seele, Herz, Gehirn und Körper arbeiten ständig zusammen und interagieren miteinander, doch das Herz ist der Oberbefehlshaber. Die Informationen, die Gott in deinen Geist gelegt hat, wandern zum Herzen, wo sie gefiltert und dann an das Gehirn weitergeleitet werden. Dort werden sie verarbeitet und schließlich an den Rest deines Körpers übermittelt. Wenn du einmal verstehst, wie Gott uns geschaffen hat und wie harmonisch alles zusammenspielt, solltest du darauf achtgeben, wie du lebst.

Wir müssen uns keine Sorgen um unseren Geist (den neuen inneren Menschen) machen. Denn er kennt die volle Wahrheit über Gottes Leben, das in uns ist. Würden wir hingegen unserem Herzen so viel Aufmerksamkeit schenken, wie gesagt wird, wir sollten uns um unseren Geist kümmern, dann würden wir in ständigem Sieg wandeln.

Wenn ich diese kraftvollen Wahrheiten lehre, habe ich immer zwei Kaffeefilter dabei, um dies zu veranschaulichen. Einer ist neu und absolut sauber, in den anderen habe ich Schmutz und Hundekot gegeben. Ich öffne vor den Schülern eine Flasche mit klarem Wasser und gieße es durch den sauberen Filter in ein Glas. Dann rufe ich einen Freiwilligen zu mir und bitte ihn, einen Schluck davon zu trinken, was er ohne Zögern tut. Dann nehme ich den schmutzigen Filter und gieße das gleiche reine Wasser durch diesen Filter in ein anderes Glas. Diesmal läuft das Wasser völlig verschmutzt aus dem Filter. Bisher habe ich noch keinen Freiwilligen gefunden, der dann aus diesem Glas getrunken hätte. Die Schüler sind meist sehr angewidert. Wenn ich sie dann darauf hinweise, wie sauber der Behälter und das ursprüngliche Wasser waren und dass erst der Filter den Unterschied gemacht hat, fangen sie an, die Bedeutung des Herzens zu verstehen.

Es spielt keine Rolle, wie perfekt und rein die Wahrheit in deinem Geist ist. Wichtig ist, ob du einen sauberen oder einen schmutzigen Filter hast. Dein Geist weiß, dass du in Christus mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt gesegnet worden bist (vgl. Eph. 1,3). Dein Geist teilt diese Wahrheit jedoch nicht deinem Gehim mit, sondern deinem Herzen. Wenn dein Herz diese Information aufnimmt, wird es sie entweder als die absolute Wahrheit akzeptieren oder sie verfälschen, je nach Zustand deines Herzens. Gleicht dein Herz einem schmutzigen Kaffeefilter, verunreinigt durch religiöse Lügen oder Lügen, die dir deine Eltern, Lehrer oder vielleicht sogar Pastoren eingeflößt haben, wird die Wahrheit nun verzerrt, und in dieser verdrehten Form an das Gehirn weitergegeben. Das Gehirn verarbeitet diese Information und erteilt Befehle an alle Zellen im Körper.

Das ist der Grund, warum etliche Nicht-Christen ein viel besseres Leben führen als Christen. Ihre Herzen sind keine schmutzigen Filter und geben deshalb gute Informationen an das Gehirn weiter. Wenn dein Herz glaubt, falls du nicht den Zehnten gibst, wird Gott den Fresser schicken, um deine Finanzen anzutasten, passiert Folgendes: Dein Geist weiß, dass dein Vater im Himmel ein großzügiger Versorger ist, der sich wünscht, dass du Erfolg hast und versorgt bist. Teilt der Geist dann dem Herzen diese Wahrheit mit, wird sie vom Herzen völlig verfälscht, wie bei dem schmutzigen Filter. Nun sendet dein Herz die Information an das Gehirn, dass du Widerstand und Armut erleben wirst, weil du es womöglich einige Male versäumt hast, alles zu geben, was Gott wollte. Das geschieht nicht unbedingt bewusst, sondern unbewusst, in den Tiefen der Zellen deines Herzens.

Wenn dein Gehirn diese Lügen verarbeitet, die du als Wahrheit akzeptiert hast, gibt es dem Körper Befehle und dieser gehorcht nun einfach. Du wirst immer wieder Dinge tun, die deine Versorgung und deinen Wohlstand boykottieren. Eine Verhaltensänderung wird hier nicht helfen. Was du brauchst, ist eine Veränderung deines Herzens.

Ich gebe dir ein weiteres Beispiel. Dein Geist weiß, du bist in Jesus Christus vollkommen gerecht und verdienst es deshalb, gesund zu sein. Gelangt diese Information nun in dein Herz, wird sie gefiltert und entweder als die Wahrheit an das Gehirn weitergeleitet oder verzerrt, je nach Zustand des Filters. Dein Gehirn wird lediglich die Informationen verarbeiten, die es vom Herzen erhält.

Wenn dein Herz voller Schuld und Scham ist und glaubt, dass du nichts Gutes oder Strafe von Gott verdienst, wird das Gehirn diese Informationen an den Körper weitergeben und du wirst dich ständig in Situationen begeben, in denen du dir selbst schaden wirst und möglicherweise sogar die Anziehungskraft für chronische Krankheiten haben.

Das Herz funktioniert perfekt, egal ob im positiven oder im negativen Sinn. Glaubt dein Herz, du müsstest krank sein, gibt das Gehirn diese Information an den Rest deines Körpers weiter und es werden alle möglichen Krankheiten und Leiden angezogen. Mediziner bezeichnen das als psychosomatische Erkrankungen. Ich nenne es das Ergebnis eines verdrehten Herzens.

Nach meiner persönlichen Auffassung haben mindestens 70-80% aller chronischen Krankheiten ihren Ursprung in falschen Herzensüberzeugungen.

(Zitiert aus Reinhard Hirtler: „Das Herz“, S. 67-70.)

Ein reines Herz

Gedanken zur Tageslosung für Dienstag, den 14.02.2023

„Gott ist dennoch Israels Trost.“ Dieses „Dennoch“ bezieht sich auf das, was der Psalmist Asaf in den nächsten Versen aufzählt. Er beklagt sich, dass es dem Frevler so gut geht – ja, er selbst wäre deshalb fast vom Glauben abgefallen. Eigentlich müsste es ja denen gut gehen, die auf Gottes Wort achten und sich danach richten. Doch anscheinend geht es denen, die sein Wort in den Wind schlagen, viel besser. Diese Beobachtung machte Asaf ernste Probleme, dann aber drang er innerlich zu diesem „Dennoch“ durch. Ich verstehe es so: Selbst wenn es im Moment nicht so aussieht, wird Gott dennoch die belohnen, die reinen Herzens sind.

Doch was bedeutet es überhaupt, reinen Herzens zu sein? Im Lehrtext spricht Jesus Christus denen, die es sind, zu, dass sie einmal Gott schauen werden. Man könnte meinen, das Gegenteil von einem reinen Herzen sei ein schmutziges Herz, voller sexueller Ausschweifungen, Raub und Gewalt. Schaut man sich jedoch den Dienst Jesu Christi an, stellt man fest, dass er mit solchen Menschen kein Problem hatte. So sagte er einmal zu den Hohenpriestern und Ältesten: „Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr.“ (Matt. 21,31c) Damit rechtfertigte Jesus nicht das, was sie taten, doch er schaute tiefer und sah, dass viele von ihnen eigentlich Gott suchten. Das Gegenteil sah er bei den Hohenpriestern und Ältesten. Deren Fragen waren nicht ehrlich, sondern berechnend. Sie meinten, ein reines Herz zu haben, doch in Wahrheit war es voller Heimtücke.

Deshalb meine ich, dass mit einem reinen Herzen ein unverfälschtes Herz gemeint ist. Ich glaube tatsächlich, ein ehrlicher Kritiker des Evangeliums ist Gott lieber als jemand, der Gottesfurcht und Glauben nur vortäuscht. Das gibt uns Hoffnung, auch wenn wir in den Herausforderungen des Lebens, in unseren Anfechtungen und unserer Menschlichkeit manches Mal scheitern. Wichtig ist, dass wir aufrichtig bleiben und Gott ohne Hintergedanken suchen. Dann werden auch wir ihn gewiss schauen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Ein Gebet:
Lieber Vater im Himmel. Ich danke dir, dass du auf unser Herz schaust. Deshalb bitte ich dich: Bewahre unser Herz, dass wir vor dir, vor anderen und auch vor uns selbst ehrlich bleiben und ohne Hintergedanken deine Nähe suchen. Wir vertrauen darauf, dass wir dich einmal schauen werden und danken dir dafür. Amen

(Zitiert aus einer E-Mail des Christus-Zentrums Arche, Elmshorn vom 14.02.2023.)
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