Die Luther-Bibel von 1545 als Web-App

Seit einiger Zeit befasse ich mich ein wenig mit der Lutherbibel von 1545. Irgendwie finde ich diese alte Sprache cool und oft auch sehr prägnant und direkt, und es macht mir Spaß, darin zu lesen. Manche der alten Begriffe sind allerdings heute nicht mehr verständlich (z.B. „ohngefähr“, „sintemal“) oder haben eine andere Bedeutung als heute (z.B. „blöd“, „schlecht“), daher habe ich angefangen, die von www.sermon-online.com stammenden, ins Hochdeutsche übertragenen Bibeltexte von 1545 mit Hilfe einer kleinen Web-Anwendung mit dem „Wörterbuch Lutherdeutsch“ von Jens Unger zu verknüpfen. Mittlerweile ist daraus eine kleine „Bibel-App“ geworden (siehe Screenshots). Zum Starten bitte hier klicken:
Die Parallelstellen stammen aus dem Bibeltext der Luther 1912, der ebenfalls von www.sermon-online.com heruntergeladen werden kann. Die leider fehlenden Zwischenüberschriften habe ich händisch nacherfasst. Aktuell bin ich noch dabei, nach und nach diverse Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler zu verbessern, von denen es in dem online erhältlichen Bibeltext leider nur so wimmelt. Als Referenz hierfür benutze ich gedruckte Ausgaben der Luther 1912 und der ins Hochdeutsche übertragenen Luther 1545, in der diese Fehler nicht enthalten sind ( sie wurden dort vermutlich durch den Verlag korrigiert).
Screenshots
Hier einige Bildschirmfotos der Web-App im „Dark-Modus“:






Installation als App
Wenn man sich über das Menü des Browsers ein App-Icon auf dem Startbildschirm anlegt und die App dann darüber startet, dann wird sie im „Fullscreen-Modus“ angezeigt, d.h. ohne die sonst sichtbaren Steuerelemente des Browsers. Je nach Gerät, Betriebssystem und Browser funktioniert das ein bisschen anders. Das folgende Beispiel gilt für das Pixel 4a, Android 13 und Google Chrome:



Technischer Hintergrund
Die Web-Anwendung wurde als Single-Page-Anwendung realisiert und besteht aus einer einzigen HTML-Datei (index.html), die neben CSS und HTML vor allem JavaScript enthält. Die eigentlichen Bibeldaten sind in einer separaten JavaScript-Datei (data.js) enthalten, so dass die Anwendung auch „offline“ funktioniert, nachdem die Anwendung einmal bei bestehender Internetverbindung geöffnet wurde. Lediglich der Aufruf externer Seiten wie z.B. des ERF-Bibleservers zum Anzeigen einer Bibelstelle in mehreren parallelen Übersetzungen funktioniert natürlich weiterhin nur bei bestehender Internetverbindung.
Die JavaScript-Datei mit den Bibeldaten erzeuge ich mit Hilfe eines Perl-Scripts, das die Bibeldaten aus lokalen Textdateien ausliest und daraus JSON-Strukturen erzeugt. Diese lokalen Textdateien enthalten sämtliche Daten (Bibeltexte, Büchernamen, Überschriften, Parallelstellen, Wörterbuch, Inhaltsverzeichnis). Erzeugt (d.h. exportiert als CSV-Datei mit Tab als Trenner) werden die Textdateien mit Hilfe eines Makros in OpenOffice Calc (das Open-Source-Äquivalent zu Microsoft Excel), wo die Daten letztlich von mir gepflegt werden.