Gott­sucher

Be- und Erkenntnisse eines Spätbekehrten

Warum so spät?

Manchmal denke ich mir: Warum habe ich nicht schon viel früher zu Jesus gefunden? Wie viel anders wäre mein Leben dann vielleicht verlaufen? Die beste Zeit meines Lebens habe ich damit verschwendet, für "die andere Seite" zu arbeiten! - Durch mehrere "Koinzidenzen" zeigt Gott mir, dass es bei ihm kein "zu spät" gibt.

Zur der Tageslosung für Mittwoch, den 23. Juli 2025 (also vor 5 Tagen) war eine Strophe aus Lied Nr. 400 aus dem Evangelischen Gesangbuch angegeben:

Ich finde, dass das ganz gut auf meinen eigenen "Lebensweg" passt: Die beiden Bibelverse beschreiben, wie Gott mich aus dem Sumpf der Esoterik befreit hat, und das Lied drückt mein Bedauern darüber aus, dass ich erst so spät zu Gott gefunden habe:

Ach, dass ich dich so spät erkannte,
dass ich nicht eher mein dich nannte,
es ist mir leid, ich bin betrübt,
dass ich so spät geliebt.

Ich lief verirrt und war verblendet,
ich suchte dich und fand dich nicht;
ich hatte mich von dir gewendet
und liebte das geschaffne Licht.

Nun aber ist’s durch dich geschehn,
dass ich dich hab ersehn.

Ich danke dir, du wahre Sonne,
dass mir dein Glanz hat Licht gebracht;
ich danke dir, du Himmelswonne,
dass du mich froh und frei gemacht;

Erhalte mich auf deinen Stegen
und lass mich nicht mehr irregehn;
lass meinen Fuß in deinen Wegen
nicht straucheln oder stillestehn;

Ich will dich lieben, meine Krone,
ich will dich lieben, meinen Gott,
ich will dich lieben ohne Lohne
auch in der allergrößten Not;

ich will dich lieben, schönstes Licht,
bis mir das Herze bricht.

Aus dem Lied "Ich will dich lieben, meine Stärke"
von Johann Scheffler (Angelus Silesius), 1657
(Auszugsweise zitiert; Hervorhebungen von mir)

Heute, am 28.07.2025, jährt sich meine Glaubenstaufe zum 6. Mal. Und ebenfalls heute jährt sich der Todestag von Johann Sebastian Bach zum 275. Mal, wie ich durch eine Sendung des ERF erfahren habe, die ich während einer Zugfahrt hörte.

Bach war unheimlich "produktiv": Er hat für jeden Sonntag und Feiertag des Kirchenjahres eine neue Kantate geschrieben, die dann im Gottesdienst als "gesungene Predigt" vorgetragen wurde - insgesamt ca. 60 pro Jahr, von denen heute 200 noch erhalten sind. Der gestrige Sonntag war im Kirchenjahr der 6. Sonntag nach Trinitatis, und das Thema in den Liedern und den Lesungen an diesem Tag war - passenderweise zu meinem 6. Tauftag - die Taufe und das neue Leben in Christus. Im Evangelischen Gesangbuch ist dazu als Wochenlied das Lied Nr. 200 ("Ich bin getauft auf deinen Namen") angegeben.

Hier hat natürlich gleich meine "Mustererkennung" angeschlagen, denn beide Lieder - das oben zitierte aus der Tageslosung von vor 5 Tagen und das Tauflied - haben mit 400 und 200 schon recht auffällige Liednummern, wodurch schon rein optisch ein Bezug zwischen ihnen hergestellt wird - so als ob Gott mir dadurch zusprechen wollte:

"Es ist nicht wichtig,
wann, sondern dass
du zu mir gekommen bist!"

Passend dazu lautet dann auch ein Vers aus der - ebenfalls heutigen - Ökumenischen Bibellese (Philipper 3,12-16):

Ich vergesse, was dahinten ist,
und strecke mich aus nach dem,
was vor mir liegt.

Philipper 3,13

Oder um es mit den Worten eines Liedes von Sadhu Sundar Singh auszudrücken:

I have decided to follow Jesus.
No turning back, no turning back.

Though none go with me, still I will follow.
No turning back, no turning back.

The world behind me, the cross before me.
No turning back, no turning back.

Text: Sadhu Sundar Singh (Quelle: Wikipedia)
I Have Decided To Follow Jesus | Ximdrake Asidor - THE ASIDORS - YouTube

Insgesamt habe ich auch hier wieder den starken Eindruck, dass Gott zu mir "spricht", denn das sind jetzt schon vier "Koinzidenzen" zum selben Thema:

  • Derselbe Jahrestag (28. Juli) meiner Glaubenstaufe und des Todes von J.S.Bach, welcher Kantaten für die Sonntage des Kirchenjahres geschrieben hat, unter anderem eben auch für das Thema Taufe.
  • Dass mein 6. Tauftag in diesem Jahr auf den 6. Sonntag nach Trinitatis folgt, dessen Thema die Taufe ist. (Gerade fällt mir auf, dass meine Taufe am 28.07.2019 sogar genau auf den 6. Sonntag nach Trinitatis fällt.)
  • Die auffälligen Liednummern (200 und 400) des Liedes zur Tageslosung von vor 5 Tagen ("Ach, dass ich dich so spät erkannte") und des Wochenliedes für diesem Sonntag ("Ich bin getauft auf deinen Namen") und der sich daraus ergebende Zusammenhang.
  • Der hierzu passende Vers aus der Ökumenischen Bibellese an meinem 6. Tauftag ("Ich vergesse, was dahinten ist...")

So viele "Zufälle" auf einmal kann es normalerweise gar nicht geben - das ist eindeutig die "Handschrift Gottes"!😇

Warum nur ich?

Allerdings frage ich mich, warum gerade mir diese Gnade widerfahren ist, an das Evangelium glauben zu können und dadurch für die Ewigkeit gerettet zu werden, aber - soweit ich weiß - bisher keinem meiner damaligen Vereinskollegen, Freunde und Bekannten aus dem Bereich der Esoterik (ich verwende diesen Begriff hier mal pauschal für alles "Spirituelle", das nicht auf den Gott der Bibel bezogen ist). Ich bin doch nichts Besonderes! Ich bin doch genauso herumgeirrt auf der "Suche nach Wahrheit" wie alle anderen...

Ich habe ein Zeugnis zu erzählen, aber es erreicht nicht die Herzen der Menschen - so als wären sie "verstockt". Und das kann ich sehr gut nachvollziehen, denn bei mir war es ja genauso! Wenn mir früher jemand mit Gott und Jesus gekommen ist, dann ist das einfach an mir abgeprallt. Es hat mich "kalt gelassen" - da gab es keinerlei "Resonanz" in mir. Den christlichen Glauben hielt ich für antiquiert und ich glaubte, etwas Besserem auf der Spur zu sein... Es brauchte anscheinend erst ein Eingreifen Gottes, um meinen Irrtum zu erkennen und mir einzugestehen, dass ich mich wohl habe täuschen lassen - und dann die bewusste Entscheidung treffen zu können, tatsächlich auch einen "Cut" in meinem Leben zu machen.

Auch wenn ich erst relativ spät - mit 51 Jahren - "die Kurve gekriegt" habe, kann ich rückblickend doch einen "roten Faden" in meinem Leben erkennen, der mir zeigt, dass Gott auch während meiner Esoterik-Zeit immer da war und an mir gewirkt hat. Man sollte also die Hoffnung nie aufgeben, dass er das auch bei anderen tut.

Ach Herr, erbarme dich all der verlorenen Menschen und offenbare dich ihnen!

GedankenKoinzidenzen

BefreiungBekehrungTaufe

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