Taufe im Heimstettener See

Taufe im Heimstettener See

Sonntag, 28. Juli 2019

Anfang Juni 2019 kam in mir der Wunsch auf, mich taufen zu lassen. Diesen Wunsch hat Gott wohl selbst in mein Herz gelegt, denn noch wenige Wochen zuvor hatte ich eine erneute Taufe für mich selbst gar nicht in Betracht gezogen – ich sagte mir, ich wurde doch schon als Baby getauft, wieso sollte ich mich denn nochmal taufen lassen? Aber ich spürte auf einmal, dass das jetzt der nächste Schritt sein würde, den Gott jetzt mit mir gehen will.

Mir selbst war es auch wichtig, diesen Schritt diesmal bewusst zu tun. Ohnehin ist nach biblischer Lehre eine bewusste Glaubensentscheidung unbedingte Voraussetzung für die Taufe. Eine Säuglingstaufe als eine spätere „Erfindung“ der Großkirchen ist somit eigentlich ungültig. Schon gar nicht dient die Taufe der „Errettung“; diese wird allein durch den Glauben an Jesus Christus bewirkt.

Es heißt, die Taufe ist eine öffentliche Bekundung vor der sichtbaren und der unsichtbaren Welt, dass man jetzt ganz zu Jesus Christus gehört und ihm allein nachfolgt. So sehe ich das auch. Es ist sozusagen eine „offizielle“ Bekräftigung meines Entschlusses, nun „ganze Sache“ mit Gott zu machen.

Man könnte die Taufe vielleicht mit einem Ehebund vergleichen: So wie z.B. der Ehemann seiner Frau verspricht, ihr treu zu sein, ihr allein zu gehören (und keiner anderen), sie zu lieben und zu ehren „bis dass der Tod uns scheidet“, so verspreche ich Gott, ihm treu zu sein, ihm allein zu gehören (und keine anderen „Götter“ neben ihm zu haben), ihn zu lieben und zu ehren mein Leben lang. Nicht, weil ich es müsste oder „man das so macht“, sondern weil es dem tiefsten Wunsch meines Herzens entspricht.

Oftmals erfolgt mit der Taufe auch die Aufnahme in die lokale Gemeinde, aber das muss nicht so sein (die beiden anderen Täuflinge z.B. kamen von weiter her und wurden keine Gemeinde-Mitglieder). Ich sehe es so, dass man durch die Taufe in erster Linie der „weltweiten Gemeinde“ von Christen hinzugefügt wird.

Richtigen „Taufunterricht“ gab es nicht; ich hatte mich jedoch schon einige Wochen zuvor ausführlich über verschiedene Aspekte der Taufe informiert (und stieß dabei auch auf sehr emotional geführte Kontroversen zum Thema „Wiedertaufe“, die von einigen Christen als „Sakrileg“ betrachtet wird). Vom Pastor unserer Gemeinde erhielt ich ein Skript zur Taufe aus biblischer bzw. pfingstkirchlicher Sicht, das ich zusammen mit meiner Taufpatin durchgesprochen habe. Anschließend wurde noch um Befreiung für verschiedene, belastende Dinge aus der Vergangenheit gebetet, insbesondere für meine vielen Irrungen und Wirrungen in den Gefilden der Esoterik und des Okkultismus, die ich hierzu auf einer Liste aufgeführt hatte.

Dazu zählt auch der Verein, der sich mit dem Thema Transkommunikation befasst, und für den ich jahrzehntelang aktiv war. Von diesem hatte ich mich noch eine Woche vor dem Tauftermin am 28.07.2019 vollständig „losgeeist“, d.h. ich habe sämtliche Tätigkeiten für den Verein komplett eingestellt, obwohl ich noch zugesagt hatte, diese bis Ende des Jahres weiterzuführen. Kurz vor der anstehenden Taufe war mir jedoch immer klarer geworden, dass ich nicht „zwei Herren gleichzeitig dienen“ kann: Jesus und einer Sache, die eindeutig nicht dem Willen Gottes entspricht. Daher habe ich sämtliches noch vorhandenes Material (Büromaterial, Daten), das dem Verein gehört, in einer Nacht- und-Nebel-Aktion in einen Karton gepackt und an den 1. Vorsitzenden geschickt. Menschlich gesehen (den Vereinskollegen gegenüber) tat es mir zwar leid, nicht aber für den Verein, dessen Zielsetzung ich nicht mehr unterstützen konnte und wollte, und sei es auch „nur“ durch administrative Tätigkeiten.

Der Tauftermin rückte näher, und nachdem es wochenlang trocken und heiß gewesen war, wurde ausgerechnet für den Tag der Taufe (Sonntag, den 28.07.2019) Regen und Gewitter vorhergesagt. Bei Regen hätte die Taufe zwar noch stattfinden können, aber bei Gewitter wäre es natürlich lebensgefährlich gewesen, in einen See zu steigen, und die Taufe hätte abgesagt oder verschoben werden müssen. Noch bis Sonntag früh blieben die Prognosen schlecht; tatsächlich aber blieb es bis zum frühen Nachmittag trocken und teilweise sogar sonnig, und die Taufe konnte wie geplant zwischen 10 und 12 Uhr stattfinden. Offenbar wurden die vielen Gebete erhört! 🙂

Für den Lobpreis-Teil konnte sich jeder Täufling ein Lied wünschen – ich wählte „Mittelpunkt“ von der Outbreakband. 🙂

Oben zu hören: Das Lied „Mutig komm ich vor den Thron“ live & unplugged … 😉
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