Gott­sucher

Be- und Erkenntnisse eines Spätbekehrten

Und die 🔥😱🔥 Hölle?

"Ich leide Pein in dieser Flamme!" (Lukas 16,24)

Wer sich mit der Bibel befasst, kommt am Thema "ewige Verdammnis" und "Hölle" nicht vorbei. Das scheint eine „Kröte“ zu sein, die man als Christ irgendwie „schlucken“ und verdauen muss und die einem schwer im Magen liegt - oder?

Was sagt die Bibel über die Hölle?

Laut der Bibel werden Menschen, die mit Gott nichts zu tun haben wollen, auch in der Ewigkeit von Ihm getrennt sein und ewige Qualen erleiden - zunächst (nach ihrem körperlichen Tod) im "Totenreich" (Hades) und schließlich (nach ihrer Auferstehung und dem Endgericht) im "Feuersee". Die Beschreibungen klingen sehr drastisch: Sie werden "in das höllische Feuer geworfen [...], wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt" (Markus 9,47-48). Ungehört verhallen ihre verzweifelten Schreie: "Erbarme dich über mich [...], denn ich leide Pein in dieser Flamme!" (Lukas 16,24). Ohne Gnade werden sie "mit Feuer und Schwefel gepeinigt werden [...] und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit". Sie "haben keine Ruhe Tag und Nacht" (Offenbarung 14,10-11).

Fragen zur Höllenlehre

Puh, ganz schön heftig! Da fragt man sich doch: Geht's noch? Ist Gott etwa ein Sadist? Hat er Spaß daran, Menschen zu quälen? Und selbst wenn nicht: Erschafft er sie vorsätzlich und bereits in dem Wissen, dass die allermeisten von ihnen nicht zu ihm finden werden oder nichts mit ihm zu tun haben wollen und in der Hölle landen werden? Das wäre nicht weniger grausam! Wurden sie denn gefragt, ob sie überhaupt geboren werden wollten? Geboren, um ewige Qual zu erleiden, wenn sie - aus welchen Gründen auch immer - nicht zu Gott finden? Welcher verantwortungsvolle Mensch würde denn noch Kinder in die Welt setzen, wenn auch nur die geringste Gefahr bestünde, dass sie ein solches schreckliches Schicksal erleiden könnten? Und überhaupt: Ewige Qual als Strafe für ein zeitlich begrenzes Fehlverhalten - wo bleibt denn da die Verhältnismäßigkeit? Kein menschlicher Richter würde solch drakonische Strafen verhängen! Selbst leidende Tiere werden möglichst schnell durch einen "Gnadenschuss" von ihrem Leid erlöst - aber Menschen sollen Qualen ohne Ende erleiden, wenn sie von ihrem angeblich „freien“ Willen Gebrauch machen und sich zu Lebzeiten nicht für Jesus entscheiden? Können Menschen mit begrenzter Einsicht in geistliche Dinge überhaupt die ganze Tragweite dieser zu Lebzeiten zu treffenden Entscheidung erfassen? Und wie „frei“ kann die Entscheidung eines Menschen, Gott zu lieben, überhaupt sein, wenn im Hintergrund immer die „Höllenthematik“ mitschwingt? Und wie könnten sich die Erlösten im Himmel freuen, wenn sie wissen, dass gleichzeitig eine große Mehrheit Unerlöster Höllenqualen leidet? Die ewige Qual auch nur eines einzigen Menschen könnte niemals durch die ewige Glückseligkeit noch so vieler Menschen "aufgewogen" werden! - Ist an all dem überhaupt etwas Wahres dran, oder ist "Gott", "Himmel" und "Hölle" nicht eher eine Erfindung von Menschen, um andere Menschen mittels Angstszenarien besser manipulieren zu können?

Die Folgen der Höllenlehre

Solche und ähnliche Fragen waren für mich damals mit ein Grund dafür gewesen, mich irgendwann nach der Firmung von dem "anerzogenen" katholischen Glauben abzuwenden und später in der Esoterik nach Antworten zu suchen. Und auch als ich mich dann nach mehr als 3 Jahrzehnten wieder dem christlichen Glauben zuwandte, war das einer der "Haupt-Knackpunkte", mit denen ich zu kämpfen hatte. Letztlich habe habe mich dann trotz dieser ungeklärten Fragen für Gott entschieden - einzig und allein meiner inneren Sehnsucht folgend und im Vertrauen darauf, dass Gott schon kein "Sadist" ist und Er mir das alles schon irgendwann erklären würde. Doch auch Jahre später bohren diese Fragen weiter in mir und ich merke, wie das mein Verhältnis zu Gott, das ja eigentlich von vollkommenem Vertrauen geprägt sein sollte, trübt. Insgeheim mache ich Gott sogar den Vorwurf, dass er überhaupt eine Schöpfung „designt“ hat, in der Menschen Gefahr laufen, verlorenzugehen und als Folge davon ewig gefoltert zu werden. Eine solche "Höllen-Theologie" kann man auch keinem normal denkenden Menschen vermitteln und ich kann es gut verstehen, wenn sich Menschen angewidert von einer Religion abwenden, in der so etwas gelehrt wird. Und auch von vielen Christen wird dieses Thema nur mit der Kneifzange angefasst, zumal man damit wohl kaum "Menschen fischen" kann...

Verschiedene Ansichten

Aber stimmen diese Vorstellungen von einer ewigen Folterhölle denn überhaupt? Oder sind das alles nicht eher sinnbildliche Beschreibungen und nicht wörtlich zu verstehen? Oder verstehen wir das alles vollkommen falsch und es ist in Wirklichkeit alles ganz anders? Hier einige der gängigsten Ansichten:

Die Hölle als realer Ort ewiger Folter

Die meisten Christen scheinen tatsächlich zu glauben, dass die Verlorenen für immer und ewig extremster körperlicher und psychischer Folter ausgesetzt sein werden (siehe z.B. dieser Artikel) - ja mehr noch, sie meinen sogar, dass wir alle eine solche Strafe "verdient" hätten. Ungeheuerlich!

Erstens, verdienen kann eine Strafe nur für Vergehen, die man persönlich zu verantworten hat und vor allem, die man realistischerweise (und nicht nur theoretisch) hätte vermeiden können - doch laut Bibel sind alle Menschen (bis auf einen, nämlich Jesus Christus) von Natur aus und von Geburt an mit Sünde behaftet (siehe Artikel) und können daher gar nicht anders als zu sündigen (Römer 3,10-12; Römer 3,23). Die ewige Verdammnis kann also allenfalls eine Folge sein, aber kein Verdienst im o.g. Sinne.

Und zweitens rechtfertigt kein noch so schweres Vergehen Folter als Bestrafung - und eine zeitlich unbegrenzte schon gar nicht! Zumal eine Bestrafung nach unserem Verständnis immer auch eine Besserung zum Ziel hat, was aber bei einer ewigen Folterstrafe nicht möglich wäre.

Die Hölle als Sinnbild

Weil die Vorstellung einer ewigen Folterstafe so ungeheuerlich klingt, sagen andere, die ganzen plastischen Beschreibungen der Höllenqualen seien nur sinnbildlich zu verstehen und sollen veranschaulichen, wie schrecklich ein Leben in der Ewigkeit ohne Gott ist. Denn Gott ist Licht und Liebe und Leben, und getrennt von Gott gibt es nur Dunkelheit, Hoffnungslosigkeit, Hass, Gewalt und Tod.

Allversöhnung statt ewige Verdammnis

Eine ewige Strafe für ein zeitliches Fehlverhalten erscheint sinnlos, unverhältnismäßig und grausam und entspricht auch nicht unserem Bild eines liebenden und barmherzigen Gottes. Daher glauben manche, dass Gott am Ende alle Menchen erretten wird - die sogenannte "Allversöhnung".

Auslöschung statt ewiger Qualen

Andere wiederum glauben, dass die Verlorenen letztendlich einfach "ausgelöscht" werden und somit nicht bis in alle Ewigkeit leiden müssen - die sogenannte "Annihilation", die vor allem von den Adventisten vertreten wird.

Das "Feuer" ist in Wirklichkeit Gott

Und dann gibt noch die Ansicht, dass das „höllische Feuer“ in Wirklichkeit die Gegenwart Gottes ist, die die Menschen, die Gott ablehnen und die daher keine neue Schöpfung sind, einfach nicht ertragen können, so wie es in 2.Mose 33,20 heißt: „Mein Angesicht kannst du nicht sehen, denn kein Mensch wird leben, der mich sieht!“

Ein heiß umstrittenes Thema!

Konzepte wie Allversöhnung oder Annihilation (Auslöschung) werfen natürlich Fragen auf wie z.B.: Kann man jetzt doch so leben, wie man will? Wofür ist Jesus dann gestorben? Wovon hat er uns erlöst? Für die Mehrheit der Christen gelten diese Konzepte daher als Irrlehren. Auf jeden Fall ist das Thema "Hölle" ist im wahrsten Sinne des Wortes eines der "heißumstrittensten" Themen unter Christen. Hier eine kleine Auswahl unterschiedlicher Beiträge anderer Autoren:

Fazit

Letztlich ist unser Wissen nur Stückwerk und uns bleibt nichts anderes übrig als darauf zu vertrauen, dass Gott eben kein "Sadist" ist und am Ende ein gerechtes und barmherziges Urteil über jeden Menschen sprechen wird.

Besser ist es jedoch, gar nicht erst verloren zu gehen und gleich zu Jesus zu kommen!

Komm zu Jesus!

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