Kann man die Errettung wieder verlieren?

Manchmal wird Christen Angst eingejagt mit der Behauptung, man könne das Heil bzw. die Errettung auch wieder verlieren. Stimmt das? - "Schmarrn" sage ich dazu nur auf gut Boarisch! Wer sich einmal wirklich bekehrt hat, bleibt in alle Ewigkeit gerettet! Und zwar nicht, weil wir es verdient hätten, sondern allein aus Gnade und zur Ehre Gottes!
Zu einer echten Bekehrung gehört, dass wir unsere absolute Verlorenheit Gott gegenüber erkennen. Dass uns klar geworden ist, dass wir so, wie wir sind - mit unserer verdorbenen, sündigen Natur -, vor dem absolut heiligen Gott niemals bestehen könnten und auch in der Ewigkeit keine Gemeinschaft mit Gott haben könnten. Dass wir erkannt haben, dass uns auch keine noch so "guten Taten" aus dieser Verlorenheit herausretten können, sondern dass wir einen Retter brauchen: Jesus Christus, der durch Seinen Tod am Kreuz sämtliche "juristischen Konsequenzen" aller unserer Sünden - vergangene, gegenwärtige und zukünftige - an unserer Stelle getragen hat, so dass wir nun vor Gott als unschuldig und gerecht dastehen:
...er hat die gegen uns gerichtete Schuldschrift ausgelöscht, die durch Satzungen uns entgegenstand, und hat sie aus dem Weg geschafft, indem er sie ans Kreuz heftete.
– Kolosser 2,14 –
Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch - Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.
– Epheser 2,8-9 –
Wenn wir das glauben und für uns persönlich in Anspruch nehmen, dann schenkt Gott uns einen neuen Geist - Seinen Geist. Jesus nennt das "von neuem geboren werden" (Johannes 3,3) bzw. "aus Wasser und Geist geboren" (Johannes 3,5) und bezieht sich damit auf Hesekiel 36,25-27. Durch diese Neuegeburt werden wir zu einem Kind Gottes und können Gott sogar "Papa" nennen:
Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch wiederum fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!
– Römer 8,15 –
Das allein sollte schon die Frage beantworten, ob ein einmal Geretteter wieder verlorengehen kann bzw. ob er seine Rettung wieder kann: Nein, dies ist genauso unmöglich, wie wieder „ungeboren“ zu werden: Einmal Kind Gottes, immer Kind Gottes!
Doch was ist, wenn wir unserem Vater gegenüber ungehorsam sind, wie das auch in den besten Familien vorkommt? Wenn wir weiter sündigen, nicht vergebungsbereit oder unbarmherzig sind (Matthäus 6,14-15; Matthäus 18,21-35)? Dann tritt Jesus für uns als Fürsprecher beim Vater ein:
Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.
– 1.Johannes 2,1-2 –
Jesus Christus, unser Retter und Fürsprecher, wird uns bis zum Ende bewahren, und wenn wir dann einmal zusammen mit Jesus vor dem Vater stehen, kann uns niemand vor dem Vater wegen irgendwelcher Sünden verklagen:
...der euch auch fest machen wird bis ans Ende, sodass ihr unverklagbar seid am Tag unseres Herrn Jesus Christus.
– 1.Korinther 1,8 –
Zwar kann sich ein Bekehrter wieder von Gott abwenden, aber die "Wiedergeburt" und somit die Errettung kann nicht rückgängig gemacht werden, denn das Siegel des Heiligen Geistes als "Eigentumsnachweis" bleibt erhalten bis zum Tag der Erlösung:
In ihm (Christus) seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Errettung, gehört habt — in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt [1] worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung, der das Unterpfand [2] unseres Erbes ist bis zur Erlösung des Eigentums, zum Lob seiner Herrlichkeit.
– Epheser 1,13-14 –
[1] Das Siegel war ein Zeichen des rechtmäßigen Eigentümers und ein Schutz vor dem Zugriff von Unbefugten.
[2] Das Unterpfand (Angeld) war eine Vorauszahlung, durch die der Geber sich zur Aushändigung der ganzen Summe bzw. zur Vertragserfüllung verpflichtete.
Als kleine Menschlein steht es nicht in unserer Macht, das Siegel des Heiligen Geistes wieder zu entfernen. Es ist nicht unser Werk, sondern allein Gottes Werk. Wir gehören Ihm - ein für alle Mal!
Dennoch ist es natürlich alles andere als egal, wie ein Kind Gottes lebt: Beim "Preisgericht" vor dem Richterstuhl Christi wird unser gesamtes Leben, Denken, Reden und Tun bewertet und belohnt werden:
Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder das empfängt, was er durch den Leib gewirkt hat, es sei gut oder böse.
– 2.Korinther 5,10 –
Dabei können auch Kinder Gottes den Verlust von Belohnungen erleiden, doch sie selbst werden für die Ewigkeit gerettet:
Wenn jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleibt, so wird er Lohn empfangen; wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden erleiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch.
– 1.Korinther 3,14-15 –
Es lohnt sich also auf jeden Fall, als Kind Gottes ein Leben zu führen, das Gott ehrt!
Quelle: