Gott­sucher

Be- und Erkenntnisse eines Spätbekehrten

Die blaue Blume

Bei der blauen Blume, die hier überall zu sehen ist, handelt es sich um die Blüte der Gemeinen Wegwarte. Sie ist schon lange meine „Lieblingsblume“. Jedesmal, wenn ich sie sehe, freue ich mich über ihren Anblick! Erst viel später fand ich heraus, dass die „Blaue Blume“ ein zentrales Symbol der Romantik des 19. Jahrhunderts ist und für "Sehnsucht und Liebe und für das metaphysische Streben nach dem Unendlichen" steht. Und nach einer alten Sage sind die Blüten der Wegwarte in Wirklichkeit die blauen Augen eines verwandelten Burgfräuleins, das am Wege vergeblich auf die Rückkehr ihres Geliebten vom Kreuzzug in das Heilige Land wartet. Erinnert das nicht an das sehnsüchtige Warten der „Braut Christi“ (als die die weltweite Gemeinschaft der Gläubigen bezeichnet wird) auf die Wiederkunft ihres „Bräutigams“ Jesus – ein zentrales Thema in der ganzen Bibel?

Es könnte wohl kaum ein passenderes Symbol für das Thema „Gott­suche(r)“ geben als die Wegwarte! Wahrscheinlich sind solche Dinge einfach in unserer Seele angelegt; schließlich hat Gott den Menschen „die Ewigkeit ins Herz gelegt“ (Prediger 3,11), damit sie „Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns.“ (Apostelgeschichte 17,26-27).

Blühende Wegwarte an einer Wiese (1997). Heute steht an dieser Stelle eine Schule.

Quelle: