Gott­sucher

Be- und Erkenntnisse eines Spätbekehrten

Meine persönliche Jahreslosung für 2024

Montag, 1. Januar 2024

Montag, 1. Januar 2024

Wie jedes Jahr, „zog“ ich auch an diesem Neujahrsmorgen einen Bibelvers, der mich durch das neue Jahr begleiten sollte. Hierzu steckte ich mit geschlossenen Augen nach einem kurzen Gebet ein Zettelchen in meine Lutherbibel und ließ ein anderes kleines Zettelchen mit Pfeil auf die geöffneten Buchseiten fallen. Dieses Mal fiel das Los auf 2.Chronik 9,8:

Der HERR, dein Gott, sei gelobt, der dich lieb hat, dass er dich auf seinen Thron gesetzt hat zum König des HERRN, deines Gottes. Weil dein Gott Israel lieb hat, auf dass er es ewiglich bestehen lasse, darum hat er dich über sie zum König gesetzt, dass du Recht und Gerechtigkeit übst.

– 2.Chronik 9,8 –

Natürlich fragte ich mich, was mir das sagen sollte. Es handelt sich ja schließlich um Worte der Königin von Saba an den israelischen König Salomo. Ich deutete den Vers gemäß der vorliegenden Übersetzung dann für mich so:

Ich bin ein geliebtes Kind Gottes und darf jederzeit zu ihm in seinen Thronsaal kommen und Gemeinschaft mit ihm haben. (Offenbarung 3,21)

Gott liebt auch sein Volk Israel. Er hat es keinesfalls verstoßen (Römer 11,1-2), sondern nur vorübergehend beiseite gesetzt. Er möchte, dass wir als seine Kinder durch unser Leben in Liebe und Gerechtigkeit untereinander (Johannes 13,34-35; 1.Korinther 16,14) Israel „eifersüchtig“ machen (Römer 11,11) auf das, was uns geschenkt ist, damit sie ebenfalls Jesus als ihren Erlöser und Messias erkennen.

Erst wenn Israel „Buße tut“ und nach Jesus ruft, wird er wiederkommen (Matthäus 23,39) und das angekündigte messianische Friedensreich („Reich Gottes“) aufrichten, in dem Israel für 1000 Jahre gemeinsam mit Jesus herrschen wird.

Für mich bzw. für uns Christen ist es in diesem Jahr wichtig, zu Israel zu stehen, auch wenn es schwierig wird und sich die öffentliche Stimmung zunehmend gegen Israel wendet.

Soweit meine Interpretation.

Als ich mir später in einigen Bibelkommentaren und Studienbibeln die Auslegungen zu diesem Vers und dem recht ähnlich lautendem Vers 1.Könige 10,9 durchlas, entdeckte ich einige interessante Parallelen, insbesondere zu dem messianischen Friedensreich, was ja – zumindest für mich – nicht unmittelbar aus dem Losungsvers hervorgeht, sonderen lediglich ein spontaner Gedanke meinerseits war. Des weiteren wurde auf Jesaja 9 verwiesen, wo es um den Friede-Fürsten geht – ein Thema, das gerade in der Adventszeit in unserer Gemeinde in einer Predigtserie und im Hauskreis behandelt worden ist:

9 Dieser Vers klingt an den Bund mit David an und hat nahezu messianischen Charakter (vgl. Psalm 2; Psalm 110; Jesaja 9,6.7; Jesaja 11,1-5).

Quelle: Donald Guthrie, J. Alec Motyer: Kommentar zur Bibel, Verlag SCM R. Brockhaus, Seite 402 (AT).

Die Königin von Saba ist ein Sinnbild für die Könige, die einmal in der Heilszeit zum ewigen Friedefürsten auf den Zion kommen werden (Psalm 72,10-11; Jesaja 60,3-6). Recht und Gerechtigkeit kennzeichnen in vollkommener Weise die Herrschaft des messianischen Herrschers aus dem Haus Davids (Jesaja 9,6; Psalm 72).

Quelle: Elberfelder Bibel mit Erklärungen, Verlag SCM R. Brockhaus, Seite 514.

Diese Parallelen sind für mich eine Bestätigung, dass mir der erhaltene Jahreslosungsvers tatsächlich von Gott gegeben wurde, dem das Thema Israel zur Zeit besonders am Herzen liegt.

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