Gott­sucher

Be- und Erkenntnisse eines Spätbekehrten

Zeichen und Hinweise zum Thema „Zeugnis“

Dienstag, 21. April 2020

Ich bin wirklich erstaunt, wieviele Zeichen und Hinweise ich heute in Form von „Koinzidenzen“ in Bezug auf Bibel- und Textstellen erhalten habe, die alle irgendwie mit dem Thema „Zeugnis“ zu tun haben, mit dem ich mich erst letzte Nacht zu befassen begonnnen habe.

Als ich damit begann, mich regelmäßiger mit der Bibel zu befassen, fiel mir auf, dass Gott „Sein Wort“ anscheinend gerne dazu benutzt, um mir Zeichen und konkrete Antworten auf Fragen zu geben. Zum Übersichtsartikel…

Dienstag, 21. April 2020

Zur Zeit läuft im Rahmen eines Jüngerschaftstrainings in unserer Gemeinde das 13-wöchige Seminar „Evangelisation Explosiv“ (EE), bei dem man lernen können soll, anderen Menschen die „Frohe Botschaft“ zu vermitteln. Hierzu wird eine Art „Gesprächsleitfaden“ vorgestellt und eingeübt, dessen Bestandteil auch ein individuelles „Persönliches Zeugnis“ ist. Darin soll man in etwa 300 Wörtern beschreiben, was man selbst mit Gott erlebt hat und wie er einem geholfen hat. Dieses Zeugnis soll in Gesprächen mit anderen Menschen deren Interesse wecken, mehr über Gott zu erfahren.

Ich nehme an dem Jüngerschaftstraining unserer Gemeinde zwar teil, kann aber noch nicht sagen, inwieweit ich da „mitgehen“ kann, wenn es darum geht, ganz praktisch auf die Straße zu gehen und anderen Leuten von Jesus zu erzählen. Schon wenn ich mir das nur vorstelle, fühle mich total überfordert und eigentlich auch völlig fehl am Platz. Ich kenne viele Berichte von Menschen, die nach einer intensiven und emotional stark berührenden Gottesbegegnung nicht mehr anders konnten, als anderen Menschen von Jesus zu erzählen. Sie hatten die überwältigende Liebe Gottes und seinen unbeschreiblichen Frieden, und was sich dadurch im eigenen Leben alles zum Positiven verändert hat, selbst erfahren und möchten dies – verständlicherweise – nun auch an andere Menschen weitergeben. Solche Zeugnisse haben in der Tat das Potential, andere Menschen zu begeistern und in ihnen den Wunsch zu wecken, das auch haben zu wollen. So war es jedenfalls bei mir, als ich solche Berichte hörte, nur habe ich bisher leider noch keine solchen Erfahrungen gemacht, und ohne eigene Erfahrungen wird’s halt schwierig, anderen etwas zu erzählen, das sie selbst berührt und begeistert.

In dem „Persönlichen Zeugnis“ soll man zuerst von einem Mangel erzählen, den man in seinem Leben empfunden hat (z.B. Angst, Hass, Sinnlosigkeit), dann wie man zu Gott gefunden hat, und schließlich wie Gott diesen Mangel behoben hat (z.B. Geborgenheit, Liebe, Erfüllung). In meinem Fall bestand der „Mangel“, der mich nach vielen Irrwegen über die Esoterik, die fernöstliche Spiritualität und sogar des Okkultismus schließlich zu Gott führte, lediglich in einer inneren „Sehnsucht nach Gott“, die allerdings auch jetzt, mehr als ein Jahr später, immer noch unerfüllt ist. Somit kann ich also gar nicht von einer „Behebung des Mangels“ sprechen; mein Zeugnis wäre also unvollständig. Wenn ich Menschen erzählen sollte, was Gott für mich getan hat, kann ich allenfalls von den Zeichen erzählen, die – so glaube ich zumindest – Gott mir in Form der „Koinzidenzen“ gibt, aber mein eigentlicher Mangel – meine Suche und meine Sehnsucht danach, Gott auf einer tieferen, seelischen Ebene zu begegnen – besteht weiterhin. Kann ein solches „Zeugnis“ dazu geeignet sein, in Menschen ein Interesse am Glauben bzw. an Gott zu wecken? Das wäre doch eher eine Anti-Werbung…

Trotz meiner Zweifel an der Wirksamkeit meines „Persönlichen Zeugnisses“ begann ich nun in der vergangenen Nacht mit einem ersten schriftlichen Entwurf. Ich saß bestimmt 3 Stunden daran und kam dadurch viel zu spät ins Bett. Am nächsten Morgen – nach nur 4 Stunden Schlaf – machte ich wie üblich meine „Stille Zeit“ mit Lobpreismusik, Beten und Bibellesen nach dem Bibelleseplan „Edelsteine“ von Tim Ruthven. Dabei las ich auch nochmal meinen Entwurf durch. Im Folgenden war ich dann erstaunt, wieviele Zeichen und Hinweise ich in Form von „Koinzidenzen“ in Bezug auf Bibel- und Textstellen erhalten habe, die alle irgendwie mit dem Thema „Zeugnis“ zu tun haben, mit dem ich mich erst letzte Nacht – vor gerade einmal 7 Stunden – zu befassen begonnnen habe. Als ob Gott dieses Thema gerade für sehr wichtig hält und mich dazu ermutigen möchte, weniger selbstkritisch zu sein, weil ich glaube, anderen nicht viel mitzuteilen zu haben, weil ich Gott bisher noch nicht so intensiv erlebt habe, wie ich es von den Zeugnissen anderer Menschen kenne.

6:30 Uhr

Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.

– Psalm 32,8 / Luther 2017 –

Dieser Vers fiel mir beim Lesen des Psalms direkt ins Auge, weil er – im Unterschied zu den ersten 7 Versen – plötzlich als direkte Rede Gottes formuliert ist.

Außerdem passt er wie als Antwort zu dem Gebet, das ich jeden Morgen zu Beginn meiner Stillen Zeit bete, und in dem es an einer Stelle heißt:

Zeige mir den Weg, den ich gehen soll, denn mich verlangt nach dir.

– Psalm 143,8b / Tim Ruthven: Edelsteine –

Etwas später las ich auch in Psalm 33 eine Stelle, die mir auffiel, weil sie mir ebenfalls wie eine Antwort auf etwas erschien, das ich nur wenige Stunden zuvor geschrieben hatte:

Denn des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss.

– Psalm 33,4 / Luther 2017 –

In meinem „Persönlichen Zeugnis“ hatte ich nämlich zum Schluss geschrieben:

Doch Gott hat in seinem Wort versprochen, dass er sich von denen finden lässt, die ihn von ganzem Herzen suchen (z.B. Jeremia 29,13-14) – daran halte ich mich fest. Ich kann nur weiter hoffen und auf Jesus vertrauen.

Es erschien mir, als hätte Gott diese Aussage durch den Psalmvers bestätigt…

7:00 Uhr

Im Andachtstext von Tim Ruthven zur heutigen NT-Lesung meines Bibelleseplans zu Apostelgeschichte 21,15-40 ging es ebenfalls um das Thema „Zeugnis“:

Ein Zeugnis ist wirksam. Es wird nicht von uns erwartet, dass wir alle Bibellehrer sind, aber es wird von uns erwartet, dass wir in der Lage sind mitzuteilen, was Gott Gutes in unserem Leben getan hat.

Quelle: Tim Ruthven: Edelsteine, NT

Das erinnerte mich an eine ganz ähnlich lautende Aussage unseres Pastors Rainer aus seiner Predigt von vorgestern, Sonntag, den 19.04.2020, die ich mir notiert hatte:

Als Zeuge geben wir weiter, was Gott für uns getan hat. Nicht mehr und nicht weniger!

In meinem „Persönlichen Zeugnis“ für EE schrieb ich, dass ich zwar dankbar bin für die vielen Zeichen von Gott, durch die er mir zu verstehen gibt, dass er Anteil an meinem Leben hat. Ich erwähnte aber auch, dass ich noch nicht am Ziel meiner „Suche“ bin und dass ich Gott noch viel realer in meinem Leben erfahren und erleben möchte, und dass meine Sehnsucht nach ihm, die vor über einem Jahr der Grund war, mich für ein Leben mit ihm zu entscheiden, weiterhin ungestillt ist. Ich halte das für einen wesentlichen Punkt, den ich nicht verschweigen wollte, nur damit das Zeugnis ansprechender erscheint.

Im weiteren Verlauf des Andachtstextes berichtet Tim Ruthven dann von einem eigenen Erlebnis, wo er auf einer christlichen Konferenz sein Zeugnis erzählen sollte, es aber nicht tat, weil er seine Vergangenheit nicht öffentlich preisgeben wollte. Später bereute er diese Entscheidung und holte das im nächsten Jahr nach. Es war bei den Konferenzteilnehmern sehr gut angekommen; er schreibt:

Nach meinem Zeugnis freuten sich die Menschen und lobten Gott, so dass Jesus wirklich verherrlicht wurde.

Was für günstige Gelegenheiten verpassen wir, wenn wir es versäumen, anderen zu erzählen, was Jesus in unserem Leben getan hat! Wenn Du eine gute Erfahrung machen möchtest, dann suche Dir jemanden, der zuhören will und erzähle ihm genau, was Jesus in Deinem Leben getan hat. Erzähle es so, dass dabei Jesus verherrlicht wird. Achte darauf, dass Du ihm dabei die Ehre gibst. Das wird als Funke in Deine eigene Erfahrung überspringen.

Ein Edelstein für heute: Unser Zeugnis verherrlicht nicht nur Christus, sondern es wirkt sich auch stärkend auf unseren eigenen Glauben aus.“

Quelle: Tim Ruthven: Edelsteine, NT

Das brachte mich zum Nachdenken: Sollte ich mein „Persönliches Zeugnis“ vielleicht noch einmal überarbeiten und doch das Positive mehr herausstellen? Kann es denn „Zufall“ sein, dass dieses Kapitel in meinem Bibelleseplan genau dann kommt, wo ich an meinem eigenen Zeugnis arbeite und mir die Frage nach dessen Wirksamkeit stelle? Will Gott mir damit etwas sagen? Und kann es Zufall sein, dass gleich der allererste Satz des Andachtstextes – „Ein Zeugnis ist wirksam“ – wie eine direkte Antwort auf meine Frage nach der Wirksamkeit meines Zeugnisses erscheint?

7:35 Uhr

Daniel in der Löwengrube (Daniel 6,1-29)

Ich wusste zwar, dass es diese Geschichte in der Bibel gibt, hatte sie bisher jedoch noch nie ganz gelesen, denn nach meinem Bibelleseplan bin ich erst bei den Psalmen. In den vergangenen 24 Stunden stieß ich nun gleich dreimal auf die Geschichte von Daniel in der Löwengrube:

1.) Gestern um ca. 13 Uhr beim Mittagessen in einer Kindersendung auf Bibel-TV, in die ich zufällig hineingeschaltet hatte.

2.) Heute um 7:35 Uhr in der Tageslosung zu Daniel 6,26: „Sie zogen Daniel aus der Grube heraus, und man fand keine Verletzung an ihm; denn er hatte seinem Gott vertraut.“

3.) Etwas später am Tag beim Mittagessen in einer Predigt von Pastor Wolfgang Wegert zum Thema „Niederknien und Beten“, die ich zwei Wochen zuvor von Bibel-TV aufgenommen hatte.

Und auch dieses Thema passt in gewisser Weise zu meinem aktuellen Thema „Zeugnis“, denn im dazugehörigen Lehrtext (d.h. dem 2. Vers der Tageslosung) geht es darum, mutig und stark zu sein: „Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark!“ (1. Korinther 16,13)

In den „Gedanken zur Tageslosung“ schreibt Pastor Hans-Peter Mumssen vom Christus-Zentrums Arche in Elmshorn von der Bewahrung durch Gott, wenn wir mutig sind und auf ihn vertrauen, speziell bei „Herausforderungen aufgrund unseres Glaubens“, etwa wenn es darum geht, „unseren Glauben an Jesus Christus nicht zu verleugnen“. Es braucht also manchmal Mut, anderen unser Zeugnis mitzuteilen, aber Gott ist mit uns und schützt uns, wenn wir dabei auf ihn vertrauen, so wie Gott auch Daniel vor den Löwen geschützt hat, als er auf ihn vertraute.

7:42 Uhr

Es reißt nicht ab heute mit den Zeichen, die ich von Gott erhalte in Form von „Koinzidenzen“ in Bezug auf Bibel- und Textstellen:

Wie um den Hinweis von vorhin, auf Gott zu vertrauen, noch einmal zu bekräftigen, wird im heutigen IBL-Newsletter „Geistlich fit“ zum Thema „Wie man Angst überwindet“ der Bibelvers aus Psalm 56 zitiert:

Auf Gott vertraue ich und fürchte mich nicht; was kann ein Mensch mir antun?

– Psalm, 56,5b / Schlachter 2000 –

Der genau gleichlautende Vers 12 aus demselben Psalm war übrigens am 01.10.2019 zusammen mit Philipper 4,13 zu meiner „Lebensjahreslosung“ geworden. Damals hatte Gott mir diesen Vers gegeben, um mir Mut zuzusprechen für eine vier Tage später stattfindende Flyer-Verteil-Aktion anlässlich des Alphakurses einer Gemeinde in München, zu der ich mich gemeldet hatte. Heute kam es mir so vor, als ob Gott mich nun noch einmal im Zusammenhang mit meinem aktuellen Thema „Zeugnis geben“ daran erinnern wollte.

Im o.g. Newsletter von IBL geht es ebenfalls – wie bei der Geschichte von Daniel in der Löwengrube – darum, auf Gott zu vertrauen, auf sein Wort – und hier schließt sich wieder der Kreis zu Psalm 33,4 (s.o.), den ich erst eine gute Stunde zuvor gelesen hatte und in dem es ebenfalls um „des Herrn Wort“ geht:

Wie man Angst überwindet

Derek Prince bringt Ihnen heute ein Wort aus dem Wort.

„Wenn mir angst ist, vertraue ich auf dich! In Gott will ich rühmen sein Wort; auf Gott vertraue ich und fürchte mich nicht; was kann ein Mensch mir antun?“ (Psalm, 56,4-5; SCHL2000)

Eine Sache, die ich an der Bibel immer geliebt habe, seit ich sie kennengelernt habe, ist ihre Ehrlichkeit. Sie sieht den Tatsachen ins Auge, sie stellt das Leben dar, wie es ist, sie kennt uns in unserer Schwäche.

Der Psalmist sagt nicht tapfer: „Ich werde nie Angst haben.“ Er sagt: „Sicher, es wird Zeiten geben, in denen ich Angst haben könnte; aber wenn ich Angst habe, weiß ich, was zu tun ist. Ich werde auf Gott vertrauen. Ich werde auf das Wort Gottes vertrauen, auf das unfehlbare Wort Gottes, die sicheren Verheißungen Gottes.“

Sehen Sie, im geistlichen Leben gibt es oft einen Konflikt zwischen zwei Bereichen unseres Wesens. In unseren Emotionen durchlaufen wir alle Gefühle der Angst, vielleicht der Panik, es packt uns. Aber es gibt noch einen anderen Bereich unseres Wesens – den Geist – der nicht in Panik ausbrechen wird, der die Zwänge der Emotionen nicht akzeptiert. Da steht: „Ich werde das Urteil meiner Emotionen über diese Situation nicht akzeptieren. Ich werde mich an Gott wenden; ich werde mich daran erinnern, was das Wort Gottes sagt. Ich werde die Verheißung Gottes finden, die meiner Not begegnen. Und obwohl ich in meinen Gefühlen Angst empfinde, vertraue ich in meinem Geist. Und dieses Vertrauen bringt mich in eine Sicherheit, einen Frieden und eine Zuversicht, die viel tiefer ist als meine Emotionen.

Die Emotionen sind genau wie die Wellen an der Oberfläche, aber tief in unserem Geist, in den Tiefen unseres Wesens, gibt es festen Frieden und Zuversicht.

Gott, mein Vater,
ich danke Dir für die Zuversicht, die Du uns in Deinem Wort zusprichst. Du gibst uns Versprechen und Verheißungen, auf die wir uns jederzeit mit voller Überzeugung stützen können. Du bist ein treuer Gott und Du erweist diese Treue wieder und wieder, wenn wir Dir nur die Chance dazu geben! Hilf mir, Vater, auf Dich zu vertrauen und nicht meine Emotionen und Gefühle höher als Dein ewiges und unveränderliches Wort zu achten. Danke für Deinen Heiligen Geist, der mich in schwierigen Zeiten leitet und mich an Dein Wort erinnert, damit ich dem Feind widerstehen kann und jeden Tag erneut ein Leben in Glauben leben kann!
Amen.

Quelle: IBL-Newsletter „Geistlich fit“ vom 21. April 2020

Das waren schon eine ganze Menge Zeichen von Gott für diesen einen Morgen!

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass ich in dem „Persönlichen Zeugnis“ für EE anfangs noch den Hinweis untergebracht hatte, den ich dann aber aus Platzgründen wieder entfernt hatte, dass die erlebten „Koinzidenzen“ sicher keine Zufälle waren, sondern tatsächlich Zeichen von Gott, was er mir dadurch bewiesen hat, dass er auf meine Bitte hin einmal eine zweimonatige „Pause“ eingelegt hat, während der dann tatsächlich keine solchen „Zeichen“ mehr kamen. Einerseits bin ich natürlich froh über diesen Beweis und ich finde es toll, dass Gott da „mitspielt“; andererseits ist es aber auch schade, jetzt nicht mehr ganz so häufig solche Zeichen zu erhalten. Deshalb hatte ich mich auch besonders über den Bibelvers gefreut, den ich am vorletzten Wochenende auf einen Stein geschrieben im Wald gefunden hatte, nachdem ich Gott gebeten hatte, zu mir zu sprechen. – Daran dachte ich gestern beim Verfassen des Zeugnisses auch, und prompt erhalte ich heute früh ein wahres „Feuerwerk“ an Zeichen! Und das auch noch genau zu dem Thema, das mich gerade beschäftigt! Daran erkenne ich, dass Gott auch weiterhin zu mir spricht, mich hört und Anteil an meinem Leben hat.

Anhang

Zeichen

EvangelisationKoinzidenzen