Gott­sucher

Be- und Erkenntnisse eines Spätbekehrten

Gottes Schöpfung und sein Herz

Freitag, 20. März 2020

Mittwoch, 18. März 2020

In Zeiten des Coronavirus werden die scheinbar selbstverständlichsten Dinge des Lebens wie das Zusammensein mit anderen Menschen oder auch einfach nur ein Waldspaziergang auf einmal ungeheuer wertvoll.

So bin ich froh, letztes Wochenende (13.-15. März) noch einmal an dem sogenannten „Heilig-Geist-Wochenende“ im Rahmen des Alphakurses einer Münchner Gemeinde teilgenommen zu haben. Ich hatte mich erst ganz kurzfristig, 3 Tage vorher, dazu entschlossen, weil ich ahnte, dass so etwas bald vielleicht nicht mehr möglich sein würde – und so war es dann ja auch: Schon in der darauffolgenden Woche wurden sämtliche öffentlichen Veranstaltungen einschließlich Gottesdienste und Hauskreise abgesagt. In Bayern wurde sogar der Katastrophenfall ausgerufen und inzwischen soll man sogar jegliche sozialen Kontakte meiden, damit die Ausbreitung des Virus verlangsamt und das Gesundheitssystem nicht überlastet wird. So denke ich nun schon ein wenig wehmütig an dieses schöne Wochenende im CVJM-Heim in Magnetsried beim Starnberger See zurück.

Auch war ich noch nie so oft mit dem Fahrrad unterwegs wie in den letzten Tagen, wo jederzeit eine allgemeine Ausgangssperre drohen kann. Ich wollte noch soviel von der gerade erwachenden Natur im Frühling und der Sonne erhaschen wie nur möglich, bevor man vielleicht bald nur noch zur Verrichtung der allernötigsten Dinge vor die Tür darf. Also fuhr ich in der Mittagspause und nach Feierabend immer mit dem Rad zum nahegelegenen See, durch Felder oder in den Wald, machte Fotos und dankte Gott für seine schöne Schöpfung, was ich bisher noch nie so bewusst getan hatte.

Lustigerweise erlebte ich sogar hierbei eine Art „Koinzidenz“, denn als ich am nächsten Morgen meine „Stille Zeit“ wie seit Jahresbeginn üblich mit dem Lesen des Kalenderblattes vom Vortag (18.03.2020) begann, ging es um genau dieses Thema – Gottes schöne Schöpfung:

Hört, ihr Tauben, und ihr Blinden, schaut her, um zu sehen!
Jesaja 42,18
Gott hat die Schöpfung in Farbe geschaffen. Er hätte sie auch in Schwarz-Weiß erschaffen können, doch stattdessen hat Er uns eine Fülle von Farben gegeben. Wir genießen das tiefe Blau des Himmels vor weiß verschneiten Hängen; wir erfreuen uns im Frühjahr an dem unterschiedlich zarten Grün der Bäume; wir begeistern uns für das kräftige Gelb oder dunkle Rot der Blumen und staunen über die Farbenpracht eines Sonnenuntergangs vor dunklem Abendhimmel. Alle diese Momente lösen etwas in unseren Herzen aus: Glück … Dankbarkeit … Zufriedenheit … Freude.
Leider ist durch die Sünde vieles in der Natur zerstört worden, jetzt herrschen dort Krankheit und Tod. In der ursprünglichen Schöpfung hingegen war alles vollkommen – dort gab es noch keine Sünde. Doch lassen uns die Farben in der Natur nicht noch immer etwas von der Schönheit des Anfangs erahnen?
Oft nehmen wir das alles nicht wahr. Dann haben wir nur uns und unsere eigenen Ansprüche vor Augen. Wir sind blind für die Schönheit der Natur – und für Gott, der sie erschaffen hat. In der Bibel sind Blinde ein Bild von Menschen, die Gott nicht erkennen. So manchem Blinden hat Jesus Christus, als Er hier als Mensch auf der Erde war, das Augenlicht wiedergegeben. Und diese ehemals Blinden haben dann Gott gelobt …
Ob heute Menschen auch „blind für Gott“ sein können? Sie sehen …, genießen …, freuen sich an den Farben, doch sie erkennen nicht, dass Gott das alles gemacht hat! Gott will uns Freude schenken – doch nicht nur durch die Farben in der Schöpfung. Vielmehr hat Er seinen eigenen Sohn für mich gegeben: Jesus Christus. Erkenne ich das? Oder bin ich vielleicht auch blind und erkenne nicht, dass Er gestorben ist, um auch mich von meinen Sünden zu erretten?
Jesus Christus spricht: „Ich rate dir, … Augensalbe zu kaufen, um deine Augen zu salben, damit du sehen kannst“ (Offenbarung 3,18).

Quelle: Die gute Saat, CSV-Verlag, Kalenderblatt vom 18.03.2020.

Das I-Tüpfelchen war dann noch zum Schluss der Bibelvers aus der Offenbarung mit der Augensalbe. Genau diesen Vers hatte ich nämlich erst vor kurzem in dem Proklamationsgebet gelesen, das S. mir vor genau einer Woche geschickt hatte, und in dem es ebenfalls um das Öffnen der (geistlichen) Augen geht (siehe dazu auch den vorhergehenden Blog-Eintrag vom 11.03.2020):

Meine Augen werden aufgetan – jetzt!
Ich werde sehen – in JESU Namen, werde die Pläne des Himmels in Empfang nehmen, die Strategien, um wirksam gegen die Finsternis stehen/kämpfen zu können – in JESU Namen!
Ich werde in eine neue Sehergabe/-salbung hineinkommen und erkennen, was auf dem Herzen des Vaters ist.
Ich werde neue Träume, neue Visionen und Engelsbegegnungen* haben (*auch wenn das bisher nicht wirklich da war).
ER wird meine Augen mit Augensalbe (Offb. 3,18) salben.
Die Dinge, die mich in der Vergangenheit zurückgehalten haben, werde ich in JESU mächtigem Namen durchbrechen!
In JESU Namen werde ich das Neue sehen!!

Damals (also vor einer Woche) hatte ich diese Proklamation wegen des Themas „das Herz Gottes“ angeführt, da ich in Form einer inneren Stimme den Satz „Zeig mir dein Herz!“ gehört hatte und dazu den Eindruck erhielt, ich solle Gott bitten, mir sein Herz zu zeigen, was ich daraufhin auch immer wieder tat. In den darauffolgenden Tagen war ich dann immer wieder auf Textstellen oder Aussagen zum Thema „Gottes Herz“, das „Vaterherz Gottes“ etc. gestoßen (worden), und auch während des „Heilig-Geist-Wochenendes“ vor 4 Tagen setzte sich dies fort:

Am Freitag abend lautete das Thema „Gott, mein Vater“. Anhand des Gleichnisses vom verlorenen Sohn (Lukas 15,11-32) wurde dargestellt, wie Gott, der Vater, ist: Als der Sohn voller Reue zum Vater zurückkehrte, sah dieser ihn schon von weitem kommen, lief ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn (Vers 20). Hierzu muss man wissen, dass es damals im Alten Orient absolut undenkbar war, dass ein Vater so handelte. Er hätte sich zum Gespött der Leute gemacht. Das Familienoberhaupt war eine Respektperson, dem man Ehre zu erbieten hatte. Niemals hätte er sich die Blöße gegeben und wäre seinem Sohn entgegengelaufen, zumal er dazu sein langes Gewand hätte hochraffen müssen, so dass seine nackten Beine zu sehen gewesen wären, da es ihn sonst am schnellen Laufen gehindert hätte. Bart und Gewand waren damals Symbole der Ehre, und es wäre eine große Ehrverletzung gewesen, diese zu verlieren (siehe dazu auch 1. Chronik 19,1-5). Mit diesem Gleichnis wollte Jesus zeigen, wie der Vater im Himmel ist: Sein Herz schlägt für die Verlorenen, und für sie erniedrigt er sich selbst bis zum äußersten und gibt sich sogar der Lächerlichkeit preis! Wo (in welcher anderen Religion) gibt es so einen Gott?

Am Samstag wurde ich dann von einer Geschichte sehr berührt, die mir „das Herz Gottes“ besonders deutlich vor Augen geführt hat. Felicitas berichtete, von leiser Musik untermalt, eine Vision, die Gott ihr gegeben hatte (hier sinngemäß aus dem Gedächtnis wiedergegeben):

Ich sehe, wie Gott alles Schlechte aus mir herausnimmt und in einen Mixer wirft: Meine Bosheit, meine Lügen, meine Lieblosigkeit, wie ich andere Menschen verletzt habe – alles das, was mich von Gott trennt. Das alles mixt er zu einem Cocktail, füllt es in einen Becher, reicht ihn mir und sagt: „Trink!“ Ich würge und sage: „Das kann ich doch nicht trinken, das ist ja widerlich!“ Gott sagt wieder: „Trink!“ Ich sage: „Nein! Wenn ich dieses giftige Zeug trinke, werde ich sterben!“ Dann sehe ich neben mir eine andere Person stehen, die ebenfalls einen Becher in der Hand hält. Dieser ist jedoch mit köstlichem, reinen, klaren Quellwasser gefüllt. Und diese Person – es ist Jesus – reicht mir nun seinen reinen Becher, damit ich daraus trinke und leben kann. Und nicht nur das: Meinen Becher, dessen giftiger Inhalt mich töten und auf ewig von Gott trennen würde, nimmt er mir ab – und trinkt ihn selbst aus!

Wow – das hatte gesessen! So plastisch hatte ich das, was Jesus für mich und alle Menschen am Kreuz getan hat, noch nie vor Augen geführt bekommen! Eigentlich bin ich nicht besonders nah am Wasser gebaut, aber die nächsten Minuten saß ich da und war froh, Taschentücher in Reichweite gehabt zu haben. Und ich war nicht der Einzige, dem es so ergangen war. War das Gottes Antwort auf die Frage nach seinem Herzen, seinem Wesen? Ich zumindest hatte es so erlebt.

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