Ein Leib, viele Glieder: Sechstes „Worship im Park“

Ein Leib, viele Glieder: Sechstes „Worship im Park“

Anfechtungen, Ermutigung, Wunder. Erweckung bei den Hare-Krishnas? Ruhe im Auge des Sturms: Unser Worship-Platz.

Sonntag, den 14.08.2022

Diesmal waren wir zu neunt und es war sooo cool…! 😎 Und das, obwohl ich noch am Vormittag ein wenig „depri“ drauf war, da trotz meiner Bemühungen, den Termin bekanntzumachen, nur eine einzige Person fest zugesagt hatte. Was sollte ich ihr denn sagen, wenn sonst niemand mehr käme? Dass das Ganze ja erst im Entstehen begriffen ist? Dass man ja nie wissen kann, wer kommt und wer nicht? Das klang alles irgendwie nach Vertröstungen und setzte mich unter Stress, da die ganze Verantwortung am Ende ja doch auf mir als dem Initiator von „Worship im Park“ lastete – was so eigentlich nie vorgesehen war, denn ursprünglich wollten wir das als Team machen, aber dazu ist es aus verschiedenen Gründen bisher nicht gekommen. Ich bin immer wesentlich entspannter, wenn die Last der Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt ist – ganz nach dem Motto: „Einer trage des andern Last.“ (Galater 6,2)

Dann kamen auch noch körperliche und verkehrstechnische Hindernisse dazu: Morgens stellten sich bei mir auf einmal unangenehme Nackenschmerzen ein, als wenn ich irgendwie falsch gelegen hätte, und auf der Hinfahrt gab es Probleme mit S- und U-Bahn, was mich zusätzlich unter Stress setzte. – Natürlich waren das alles „Anfechtungen“ des „Feindes“, mit denen man rechnen muss, wenn man Gott treu sein will. Die Ermutigung kam dann in Form einer SMS, während ich am Ostbahnhof etwas frustriert auf die nächste U-Bahn wartete: „Lieber Stefan, habe eben ein Wort für dich heute bekommen, Jes 41,13. Lg, R.“

Denn ich bin der HERR, dein Gott, der deine Rechte ergreift, der zu dir spricht: Fürchte dich nicht! Ich, ich helfe dir!
Jesaja 41,13 (ELB) –

Und wie Gott so ist, tat er ein Wunder und sorgte dafür, dass tatsächlich Leute kamen, an die ich nie gedacht hatte und die mir zum Teil auch unbekannt waren, die aber in irgendwelchen sozialen Netzwerken oder durch „Mundpropaganda“ davon gehört hatten. So wirkt Gott im Hintergrund!

Eine Teilnehmerin hatte Fahnen mitgebracht, was super war, denn dadurch wirkte alles sehr lebhaft und fröhlich und zog die Aufmerksamkeit der Parkspaziergänger auf sich. Immer wieder sind Menschen stehengeblieben, die wir durch die Fahnen mit einbeziehen und beteiligen konnten, wie z.B. eine Gruppe afghanischer Frauen mit 2 kleinen Kindern, die viel Spaß mit den Fahnen hatten. Eine andere junge Frau fragte, wann das nochmal stattfindet und ob sie dann wieder mitmachen kann. Mit einigen konnten auch Gespräche geführt werden.

Erweckung bei den Hare-Krishnas?

Letzte Woche war mir irgendwie der Gedanke gekommen, dass sich sogar die Hare-Krishnas für Jesus öffnen werden. Naja, dachte ich mir, warum auch nicht? Bei Gott ist alles möglich! (Mk 10,27; Lk 1,37) Vielleicht war das ja auch mit ein Grund, warum wir auf genau diesem Platz sein sollen, der sich ganz in der Nähe der Hare-Krishnas befindet – keine 50 m entfernt in Sicht- und Hörweite.

Von dort war dann auch ein Mann zu uns rübergekommen. Er hatte zuerst etwas abseits gestanden und interessiert zugeschaut. Als ich zu ihm herübersah, kam er etwas zögernd auf mich zu und fing dann mit türkischem Akzent an zu erzählen, dass er sich vor einigen Jahren mal für den christlichen Glauben interessiert hatte, seine spirituelle Heimat inzwischen aber bei den Hare-Krishnas gefunden habe. Er nannte die Paul-Gerhardt-Kirche und sogar drei Namen aus meiner Gemeinde – lustigerweise waren das genau die Drei, die damals mit mir am selben Tisch beim Alphakurs saßen! Komischer „Zufall“ irgendwie… 😉 Inzwischen habe ich erfahren, dass dieser Mann tatsächlich früher einmal zusammen mit seiner Partnerin öfters zur Gemeinde gekommen ist – etwa ein Jahr „vor meiner Zeit“ dort. Aber ist es nicht erstaunlich, wie Gott es geführt hat, dass er ausgerechnet auf mich zugekommen ist? Später haben wir dann nochmal für ihn gebetet.

Eine andere komische Sache war vorletztes Mal, als eines der beiden Gemeindemitglieder, mit denen ich hier im Park war, sagte, sie habe gehört, wie die Hare-Krishnas auf Englisch „gepredigt“ hätten: „Wenn du einen Schritt auf Gott zugehst, dann geht Gott zwei Schritte auf dich zu!“ Genau dieser Satz steht auch in meinem Heftchen „Die größte Liebesgeschichte aller Zeiten“, von denen ich einer der Hare-Krishna-Jüngerinnen zwei Wochen zuvor eins gegeben hatte. Wir witzelten noch: „Das haben die bestimmt aus dem Heftchen!“ 😀

Ruhe im Auge des Sturms

Eine Teilnehmerin des heutigen „Worship im Park“ brachte noch den interessanten Gedanken auf, dass die erstaunliche und erst im Nachhinein festgestellte Tatsache, dass sich unser Worship-Platz genau im Mittelpunkt des westlichen Teils des Parks befindet, darauf hindeuten könnte, dass sich hier geistlich gesehen ein „Auge des Sturms“ befindet, an dem Ruhe herrscht und an dem wir geschützt sind inmitten des „Wespennests“ hier an diesem Ort, wie es eine andere Teilnehmerin ausdrückte.

Unser Worship-Platz im Zentrum der westlichen Hälfte des Westparks.

Das 6. Worship im Park war jedenfalls voll gesegnet und es war toll zu erleben, wie im Sinne von „Ein Leib, viele Glieder“ (1.Kor 12,12ff) jeder mit seinen Talenten zum Gelingen beiträgt, und wie dabei der Heilige Geist wirkt! 🙂

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