Krieg gegen Israel
Montag, 6. November 2023
Am 7. Oktober 2023 wurde Israel von Terroristen der „Hamas“ angegriffen. Tausende Israelis wurden brutal abgeschlachtet, hunderte als Geiseln nach Gaza verschleppt. Ein solches Ausmaß an physischer Agression gegen Juden hat es seit dem Holocaust vor 80 Jahren nicht mehr gegeben. Die israelische Regierung hat daraufhin der „Hamas“ den Krieg erklärt, und die westlichen Regierungen haben sich an die Seite Israels gestellt und der israelischen Regierung „uneingeschränkte Solidarität“ zugesichert. In diesem Artikel versuche ich, das Geschehen aus geistlicher (biblischer) Sicht einzuordnen.
Die „Hamas“ versteht sich selbst als „Islamische Widerstandsbewegung“. Auf arabisch bedeutet der Name „Begeisterung“, „Eifer“, „Kampfgeist“:
Quelle: Wikipedia (2023)
Interessanterweise existiert das Wort „hamas“ auch im Hebräischen – dort bedeutet es allerdings (zutreffendererweise) „Gewalttat“, „Unrecht“, „Verbrechen“:
Quelle: Elberfelder Studienbibel mit Sprachschlüssel und Handkonkordanz (2023)
Dass der Begriff „hamas“ in beiden Sprachen existiert, ist sicherlich kein Zufall, da Arabisch und Hebräisch beide zu den semitischen Sprachen zählen. Dass der Begriff aber so entgegengesetzte Bedeutungen hat (im Arabischen positive, im Hebräischen negative), hat wohl kulturelle Gründe. Aus biblischer Sicht könnte man darin die Auswirkungen der unterschiedlichen „Segenslinien“ der Nachkommen Abrahams sehen: Nicht auf dem von der ägyptischen Sklavin Hagar geborenen Sohn Ismael lag Gottes Segen, sondern auf dem verheißenen und später von Abrahams Ehefrau Sara geborenen Sohn Isaak. Über Ismael sagt Gott zu Hagar: „Er wird ein wilder Mensch sein, seine Hand gegen jedermann und jedermanns Hand gegen ihn; und er wird allen seinen Brüdern trotzig gegenüberstehen.“ (1. Mose 16,12) Die heutigen muslimischen Araber berufen sich auf Ismael als ihren Stammvater, die Hebräer bzw. das Volk Israel auf dessen Bruder Isaak.
Der erbitterte Kampf der Nationen gegen Israel tobt bereits seit Anbeginn seiner Existenz. So heißt es etwa in Psalm 83:
Psalm 83
1 Ein Lied. Ein Psalm. Von Asaf.
2 Gott, schweige nicht! Verstumme nicht und sei nicht stille, Gott! 3 Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, erheben das Haupt. 4 Gegen dein Volk planen sie listige Anschläge, und sie beraten sich gegen die, die bei dir geborgen sind. 5 Sie sprechen: Kommt und lasst uns sie als Nation vertilgen, dass nicht mehr gedacht werde des Namens Israel! 6 Denn sie haben sich beraten mit einmütigem Herzen, sie haben einen Bund gegen dich geschlossen: 7 Die Zelte Edoms und die Ismaeliter, Moab und die Hageriter, 8 Gebal und Ammon und Amalek, Philistäa samt den Bewohnern von Tyrus. 9 Auch Assur hat sich ihnen angeschlossen. Sie sind zu einem Arm geworden den Söhnen Lots.
10 Tu ihnen wie Midian, wie Sisera, wie Jabin am Bach Kischon! 11 Sie wurden vernichtet zu En-Dor, sie wurden dem Erdboden zum Dünger! 12 Mache sie, ihre Edlen, wie Oreb und wie Seeb, und wie Sebach und wie Zalmunna alle ihre Fürsten! 13 Die gesagt haben: Lasst uns in Besitz nehmen die Weideplätze Gottes!
14 Mein Gott, mache sie gleich der Raddistel, wie Spreu vor dem Wind! 15 Wie Feuer den Wald verbrennt und wie eine Flamme die Berge entzündet, 16 so verfolge sie mit deinem Wetter, und mit deinem Sturmwind schrecke sie!
17 Bedecke ihr Gesicht mit Schande, damit sie deinen Namen, HERR, suchen! 18 Lass sie beschämt und erschreckt sein für immer, mit Scham bedeckt sein und umkommen, 19 damit sie erkennen, dass du allein – HERR ist ⟨ja⟩ dein Name! – der Höchste bist über die ganze Erde!
Quelle: ERF-Bibleserver
Damals wie heute waren es die umliegenden Völker, die Israel bedrohten und es als Nation vernichten wollten. Die Philister (Philistäa) beispielsweise waren im heutigen „Gazastreifen“ angesiedelt:
Quelle: Kommentar zum Alten Testament, William MacDonald (1992)
Es ist nicht leicht, die Gemengelage im Nahen Osten zu durchschauen. Glaubt man den lauten pro-palästinensischen Stimmen, dann erscheint Israel als Unterdrücker und die Palästinenser als die Unterdrückten. Die Folge sind antiisraelische und antisemitische Ansichten selbst unter aufgeklärten Menschen. Dabei scheint übersehen oder ignoriert zu werden, dass es nicht Israel ist, das die Menschen in Gaza unterdrückt, sondern das Unrechtsregime der „Hamas“, das sogar soweit geht, die „eigene“ Bevölkerung als „menschliche Schutzschilde“ zu missbrauchen, indem es seine militärische Infrastruktur gezielt innerhalb (bzw. unterhalb) von Wohngebieten, Schulen und Krankenhäusern aufbaut, so dass im Falle der notwendigen Verteidigung Israels zivile Ziele „mitgetroffen“ werden, damit die Weltöffentlichkeit aufschreit und die Stimmung gegen Israel weiter aufgeheizt wird. Nicht ohne Grund wurde vonseiten Israels kurz nach dem Hamas-Überfall am 7. Oktober vor einem Kippen der Stimmung bezüglich der „uneingeschränkten Solidarität“ westlicher Staaten gegenüber Israel gewarnt…
Die eigentliche Ursache, dass ausgerechnet das kleine Volk Israel seit Anbeginn seiner Existenz so vehement bekämpft wurde, sind allerdings nur vordergründig geopolitische Gründe. Aus geistlicher Perspektive handelt es sich bei den Vernichtungsbestrebungen gegen Israel um einen Kampf der „Mächte der Finsternis“ gegen Gott selbst. Im oben zitierten Psalm 83 wird der Kampf gegen Israel mit dem Kampf gegen Gott gleichgesetzt („deine Feinde“, „die dich hassen“). Auch Paulus schreibt (wenn auch in einem anderen Zusammenhang):
„Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt.“ – Epheser 6,12
Quelle: ERF-Bibleserver
Die beteiligten Menschen sind in diesem geistlichen Kampf nur die „Schachfiguren“. Unabhängig vom Recht Israels, sich militärisch zu verteidigen, richtet sich „eigentliche“ Kampf nicht gegen Menschen – diese sollen letztlich zu Gott finden, wie es auch in einem Kommentar zu Psalm 83 heißt:
Quelle: Elberfelder Bibel mit Erklärungen (2023)
Dies entspricht auch ganz dem Geist Jesu, der in seiner Bergpredigt sagte:
„Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte. (Lk 6,35; Eph 5,1)“ – Matthäus 5,43-45
Quelle: ERF-Bibleserver
Gestehen wir also Israel das Recht zu, sich zu verteidigen, und beten wir sowohl für Israel als auch – wie Asaf und wie von Jesus gesagt – für seine Feinde, dass sie zu Gott finden und damit Frieden, Wohlergehen und Heil, was der Bedeutung des hebräischen Wortes „Schalom“ entspricht, das übrigens eng mit dem arabischen „Salam“ verwandt ist.
Weiterführende Infos
Die nachfolgenden Videos gehen näher auf die historischen und geistlichen Hintergründe des Nahostkonflikts ein: