Wer in meinem Namen Wunder tut
Montag, 13. Mai 2019
Wieder antwortet Gott mir durch einen Bibelvers nach „zufälligem Aufschlagen“ der Bibel.
Als ich damit begann, mich regelmäßiger mit der Bibel zu befassen, fiel mir auf, dass Gott „Sein Wort“ anscheinend gerne dazu benutzt, um mir Zeichen und konkrete Antworten auf Fragen zu geben. Zum Übersichtsartikel…
Montag, 13. Mai 2019
Am 13.05.2019 las ich einen Internet-Artikel, in dem vor „Charismatik“ gewarnt wurde. Dies sei eine ganz gefährliche Verführung des Teufels, auf die vor allem „Ex-Esoteriker“ hereinfallen würden, weil es hier vor allem darum ginge, etwas zu „spüren“ und etwas Übersinnliches zu erleben. Auch gebe es heute keine Geistesgaben mehr, da nur die Apostel diese Gaben bekommen hätten, und auch nur für die verlorenen Schafe Israels seien sie gedacht gewesen.
Das hatte mich ziemlich verunsichert, weil ich doch bisher in zwei eher charismatisch ausgerichteten Gemeinden war und mir das eigentlich mehr liegt als z.B. eine andere Gemeinde hier im Ort, die (scherzhaft) von sich sagt, „staubig“ zu sein und z.B. sowas wie Heilungsgottesdienste nicht anbietet. Ich bekam Zweifel und fragte mich, ob ich hier nicht tatsächlich wieder einer geschickten Verführung auf den Leim gegangen war – denn das wäre das Letzte, was ich wollte – und betete zu Jesus, er möge mir in dieser Frage Klarheit verschaffen.
Nach dem Gebet nahm ich, einem Impuls folgend, die Lutherbibel zur Hand und schlug diese irgendwo mittendrin an einer zufälligen Stelle auf in der Hoffnung, hier eine Antwort auf meine Frage gezeigt zu bekommen. Mein Blick fiel sofort auf die mir merkwürdig erscheinende Überschrift „Der fremde Wundertäter“ bei Markus 9, Vers 38:
Johannes sprach zu ihm: Meister, wir sahen einen, der trieb Dämonen in deinem Namen aus, und wir verboten’s ihm, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus aber sprach: Ihr sollt’s ihm nicht verbieten. Denn niemand, der ein Wunder tut in meinem Namen, kann so bald übel von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.
– Markus 9, 38-40 (LUT) –
Wow! Abgesehen davon, dass ich natürlich wieder ziemlich verblüfft war, dass diese durch „zufälliges Aufschlagen“ gefundene Stelle sozusagen „wie die Faust aufs Auge“ als Antwort auf meine Frage passte, deutete ich diese Aussage Jesu so, dass ich wohl doch nicht so ganz auf dem falschen Dampfer bin, wenn ich an die Gnadengaben des Heiligen Geistes glaube. Denn in dem Artikel hieß es, die Geistesgaben hätten nur den Aposteln gegolten; hier ist jedoch von jemandem die Rede, der eindeutig nicht zu den Aposteln gehörte und dessen Tun dennoch von Jesus gutgeheißen wurde. Also gilt der Auftrag Jesu, in seinem Namen Wunder zu tun, allen seinen Nachfolgern – auch heute noch!
Sicherlich gibt es auch Charismatiker, die es übertreiben (was auch in dem Artikel dargestellt wird), aber den Heiligen Geist ganz auszuklammern und gar nichts von ihm zu erwarten, würde ich wiederum auch für falsch halten.
Trotz der eindeutigen Antwort in Form von Markus 9, 38-40 auf meine Bitte um Gewissheit und Klarheit bezüglich Charismatik schlichen sich aber doch noch leise Zweifel ein: Wurde ich dabei wirklich von Gott geführt, oder konnte es auch sein, dass uns der Satan Bibelstellen zeigt, um uns in die Irre führen?
Wie als Antwort darauf kam am nächsten Morgen im Leseplan der YouVersion-App das Thema „über die Notwendigkeit, Gott zu vertrauen“. Hier ein Auszug aus dem Andachtstext:
Das erste Element ist Vertrauen und bedeutet, dass Sie Gott vertrauen, indem Sie ihn bei seinem Wort nehmen. Selbst wenn es so scheint, als wäre es nicht wahr, nehmen Sie ihn beim Wort. Wenn wir Gott beim Wort nehmen, wird er uns durch unser Leben führen und uns sicher über die Ziellinie bringen.
Gleich dreimal wird hier darauf hingewiesen, Gottes Wort zu vertrauen, was mit mehreren Bibelstellen untermauert wurde. Somit war für mich klar, dass das Wort Jesu, das ich in Markus 9, 38-40 gelesen hatte, tatsächlich Gültigkeit hat. Damit waren meine Zweifel beseitigt.
Und um noch eins draufzusetzen, kam das Thema „Im Namen Jesu Wunder tun“ am nächsten Tag, den 14.05.2019, auch noch im Hauskreis zur Sprache. Bevor wir dort mit dem Bibelstudium begannen, berichtete jeder von seinen gerade aktuellen Themen. Ich gab die am Tag zuvor erlebte Geschichte, wie ich zu der Bibelstelle Markus 9, 38-40 geführt worden war, zum Zeugnis. Die Leiterin des Hauskreises meinte daraufhin, dass das ja wunderbar zu dem heutigen Thema in der Apostelgeschichte passen würde. Dort hatten wir letzte Woche das Kapitel 18 abgeschlossen und begannen daher heute mit Kapitel 19, wo Paulus gerade in Ephesus war und dort Menschen taufte, predigte und Wunder vollbrachte. Ab Vers 13 gibt es eine recht lustig zu lesende Geschichte von „Geisterbeschwörern“, die „im Namen Jesu“ Geister austrieben, was ihnen allerdings nicht immer gelang:
Im ganzen Land gab es jüdische Geisterbeschwörer, die umherzogen und böse Geister austrieben. Einige von ihnen versuchten, Dämonen dadurch auszutreiben, dass sie über den Besessenen den Namen von Jesus, dem Herrn, aussprachen. Sie sagten: „Wir beschwören euch bei dem Jesus, den Paulus verkündet!“ Das taten auch die sieben Söhne eines gewissen Skevas. Er gehörte zu den obersten jüdischen Priestern. Doch der Dämon verhöhnte sie: „Jesus kenne ich und Paulus auch. Aber wer seid ihr?“ Dann stürzte sich der Besessene auf sie, warf sie zu Boden und überwältigte sie, so dass sie schließlich alle nackt und verwundet aus dem Haus fliehen mussten.
– Apostelgeschichte 19, 13-16 (HFA) –
Zuerst hatten wir uns gefragt, ob das nicht im Widerspruch zu dem oben zitierten Vers in Markus 9 („Denn niemand, der ein Wunder tut in meinem Namen, kann so bald übel von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.“) stand. Konnte es sein, dass doch nicht jeder, der kein Apostel ist, die Vollmacht hat, im Namen Jesu wunder zu tun, und dass die „Charismatik-Kritiker“ doch recht hatten? Wir erkannten jedoch bald, dass es sich bei den in der Apostelgeschichte genannten „Beschwörern“ nicht um von Jesus bevollmächtigte Personen handelte, sondern um Scharlatane, die den Namen Jesu für ihre eigenen Zwecke missbrauchten.