Der Pinsel Gottes

Der Pinsel Gottes

Göttliche versus menschliche Kunst

Samstag, 9. November 2019

Wir sollen nicht meinen, die Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen und steinernen Bildern, durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht.

– Apostelgeschichte 17,29 –

(NT-Lehrtext zur Tageslosung vom 09.11.2109)

Zu obigem Vers schreibt Angela Mumssen vom Christus Zentrum Arche u.a.:

Im Lehrtext lesen wir, dass er [Gott] nicht wie das ist, was Menschen selbst durch höchste und wunderbare Kunst zustande bringen. Das schließt übrigens die Gedankenwelt mit ein (Jes. 55,9). Nichts von dem, was Menschen hervorbringen, ist auch nur im Ansatz wie Gott, auch wenn es menschlich bestaunenswert sein mag.

Quelle: https://www.cza.de/Gedanken_zur_Tageslosung.html (abgerufen am 09.11.2019)

Obige Aussage ist für mich unstrittig, daher möchte ich an dieser Stelle auch nicht weiter darauf eingehen. Sie hat mich jedoch angeregt, über das Thema „göttliche Kunst“ nachzudenken. Betrachtet man beispielsweise die Schönheit der Natur, dann kann man in der Tat den Eindruck gewinnen, es mit einem Kunstwerk zu tun zu haben. Damit meine ich nicht nur die Tatsache, dass alles exakt aufeinander abgestimmt ist, sondern vor allem die empfundene Ästhetik von Landschaftsansichten oder auch mikroskopischen Strukturen. Geht man davon aus, dass Gott der Schöpfer des gesamten Universums – der sichtbaren und der unsichtbaren Welt – ist, dann ist Gott auch ein Künstler.

Zu diesem Eindruck komme ich auch, wenn ich mir computergenerierte Bilder ansehe, die auf einer ganz einfachen mathematischen Formel beruhen (Z→Z²+C), die für jeden einzelnen Bildpunkt wiederholt angewendet wird – die sogenannte Mandelbrotmenge, eine spezielle Form von mathematischen Fraktalen. Deren Ästhetik und Vielfalt ist mit der Farben- und Formenvielfalt in der Natur vergleichbar, und in der Tat finden sich fraktale Strukturen auch überall in der Natur wieder.

Einige Beispiele von Mandelbrot-Fraktalen sind in der Galerie oben am Beginn dieses Beitrages zu sehen. Die dort gezeigten Formen und Strukturen basieren rein auf Mathematik, die ein Bestandteil des von Gott geschaffenen Universums ist. Lediglich Bildausschnitt und Farbgebung wurden von einem Menschen (in diesem Falle von mir) gewählt.

Gerade die Tatsache, dass solche Bilder nicht durch menschliche Kunst entstanden sind, sondern schon seit Anbeginn aller Zeiten existieren, aber erst seit kurzem von uns mit Hilfe von Computern „entdeckt“ werden können, macht die Mandelbrotmenge für mich so faszinierend, denn sie deutet auf einen Schöpfer hin, der dies alles vielleicht nur deshalb geschaffen hat, damit wir über ihn staunen, denn einen tieferen mathematischen oder wissenschaftlichen Sinn haben Bilder dieser Art offenbar nicht…

(Bildquelle: Das »Apfelmännchen« in JavaScript)

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