Glaubensschritte

Glaubensschritte

Gott gibt uns, seinen Kindern, in seinem Wort Zusagen und Verheißungen. Wir müssen sie aber im Glauben ergreifen.

Sonntag, 15. Dezember 2019

Seit September folge ich einem Bibelleseplan, der es ermöglichen soll, die gesamte Bibel in einem Jahr durchzulesen (vorausgesetzt, man schafft es, jeden Tag die vorgeschlagenen Kapitel zu lesen).

Bei den ersten 5 Büchern Mose habe ich mich oft an den grausamen Schilderungen gestoßen, etwa wenn auf Gottes Geheiß ganze Völker ausgerottet und massakriert wurden (siehe Artikel Der Nachtisch haut’s wieder raus). Doch das ist nur die vordergründige Geschichte, denn dahinter steckt auch eine geistliche Wahrheit: Die Geschichte Israels steht für unseren Weg als Jesus-Nachfolger. Das „verheißene Land“ Kanaan symbolisiert dabei das Leben der Fülle in Jesus Christus [1], und wir müssen alles, was uns von Gott trennt, alle Sünden, vollständig vernichten und ausrotten. Gott hilft uns dabei durch den Heiligen Geist, der in uns ist.

Eine der größten Sünden ist Unglaube:

Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt.
– Hebräer 11,6 –

Heute bin ich in meinem Bibelleseplan beim Buch Josua angelangt [2]. Josua war der direkte Nachfolger von Mose, der die Israeliten nach ihrer Befreiung aus Ägypten und der 40-jährigen Wüstenwanderung nun endlich in das verheißene Land Kanaan führen sollte. Der Name Josua bedeutet im Hebräischen dasselbe wie Jesus auf Altgriechisch: „Der Herr ist Rettung“.

Genauso wie Mose als Vertreter des Gesetzes selbst nicht in das verheißene Land Kanaan hineinkommen konnte, sondern erst Josua als Vertreter der Gnade Gottes in der Lage war, sein Volk dort hineinzuführen, so ist es Jesus, der uns in ein Leben der Fülle hineinführen will.

Wenn du also „das Land Kanaan“ (also das Leben in der Fülle Jesu Christi) „in Besitz nehmen“ willst, dann …

… Sei mutig und entschlossen! Lass dich nicht einschüchtern und hab keine Angst! Denn ich, der HERR, dein Gott, stehe dir bei, wohin du auch gehst.
– Josua 1,9 (Hoffnung für Alle) –

Gott gibt uns, seinen Kindern, in seinem Wort Zusagen und Verheißungen. Wir müssen sie aber im Glauben ergreifen! Sie werden uns nicht „vor die Füße gelegt“. Das erfordert Mut und die Bereitschaft, ein Wagnis einzugehen. Wir müssen uns voll und ganz von Gott abhängig machen, ihm zu 100% vertrauen, ohne einen Rückhalt, ohne einen „Plan B“.

Nachtrag: Bestätigung durch Zeichen

Als ich damit begann, mich regelmäßiger mit der Bibel zu befassen, fiel mir auf, dass Gott „Sein Wort“ anscheinend gerne dazu benutzt, um mir Zeichen und konkrete Antworten auf Fragen zu geben. Zum Übersichtsartikel…

Die handschriftlichen Notizen zu obigem Beitrag schrieb ich am Sonntag Vormittag (15.12.2019) um etwa 9 Uhr. Ich war so „begeistert“ von dieser „Erkenntnis“ gewesen, dass ich meine „Stille Zeit“ unterbrach, um sie noch im Computer schriftlich festzuhalten und auszudrucken, um sie ggf. nachher im Gottesdienst vorzutragen, falls es sich ergäbe (was aber nicht der Fall war). Die Lesung des NT-Teils, der Andachten zur Tageslosung und des IBL-Newsletters verschob ich daher auf später. Ich schaute mir nur kurz die Tageslosung an, weil ich insgeheim hoffte, dass Gott mir vielleicht wieder ein „Zeichen“ geben würde, indem z.B. einer der beiden heutigen Tageslosungsverse in dem gelesenen Abschnitt Josua 1-3 enthalten ist. Ich war fast schon ein bisschen enttäuscht darüber, dass dies nicht so war, denn das wäre eine wirklich coole Bestätigung gewesen… 😉

Erst sehr spät abends, gegen 23 Uhr, holte ich die Lesungen des NT-Teils, der Gedanken zur Tageslosung und des IBL-Newsletters nach. Und tatsächlich, im IBL-Newsletter ging es um genau dieselbe Thematik zu genau derselben Bibelstelle, über die ich ich am Morgen geschrieben hatte:

Jesus, der Erretter
Die Schrift verleiht Jesus viele wunderbare Titel. Jeder von ihnen erzählt uns etwas Besonderes und Wichtiges über Jesus selbst. Der Titel, den wir uns heute ansehen werden, ist vielleicht der einfachste und doch der wunderbarste. Es ist der Erretter.
Dieser Titel wurde Joseph durch einen Engel offenbart, als er noch nicht mit Maria verheiratet, sondern verlobt war. Der Engel sagte folgendes über Jesus:
„Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden.“ (Matthäus 1,21; SCHL2000)
Das zeigt also, was wir auch aus dem Sprachstudium kennen, dass der Name Jesus „Erretter“ bedeutet. Es ist wichtig zu sehen, dass dieser Name von Gott selbst direkt durch den Engel gegeben wurde, und zwar vor der Geburt. Dadurch wurde offenbart, warum Gott Jesus gesandt hat. Er hat Ihn gesandt, um Sein Volk von ihren Sünden zu erretten.
Im Hebräischen ist der Name Jesus Jeschua (Yeshua), eine weitere Form eines aus dem Alten Testament bekannten Namens, Jehoschua (Yehoshua), den wir als Josua kennen. Der Name Jeschua oder Jehoschua bedeutet Errettung des Herrn.
Es ist interessant, einen Moment lang auf die Rolle Josuas im Alten Testament zu schauen. Gott führte Israel unter ihrem großen Anführer Mose aus Ägypten heraus, aber Mose war nicht in der Lage, Israel in das verheißene Land zu bringen. Es erforderte den Aufstieg eines neuen Anführers, Josua, dessen Name Errettung bedeutet.
Das ist ein Bild davon, was Jesus im neuen Bund für uns tut. Er ist der Anführer, der uns als einziger in das Land der Verheißungen Gottes, das Land der Errettung, führen kann.
Nehmen Sie sich etwas Zeit, um darüber nachzudenken: Jesus ist Ihr Erretter.
Danke, Herr Jesus,
dass Du nicht nur gekommen bist, um mich von meinen Sünden zu erretten, sondern auch, um mich in das verheißene Land zu führen, wo Du wohnst, in Güte und Gerechtigkeit. Ich bin so dankbar, dass Du den ganzen Weg neben mir gehst, mich von Tag zu Tag führst, leitest und reinigst.
In Deinem Namen, Amen.

Quelle: IBL-Newsletter vom 15.12.2019

Als ich das las, war ich erstmal „baff“. Gott ist einfach „unglaublich“! Wie schafft er es nur immer wieder, solche Koinzidenzen herbeizuführen? Es gibt ja keinerlei kausalen Zusammenhang zwischen dem Bibelleseplan und dem IBL-Newsletter – und trotzdem gibt es zwischen beiden eine inhaltliche Übereinstimmung. Das war das Zeichen, auf das ich noch am Morgen „gelauert“ hatte als Bestätigung von Gott, dass das Thema eine besondere Bedeutung für mich hat!

Doch damit noch nicht genug! Ich war noch ganz „hin und weg“ von diesem „Zeichen“ Gottes, da setzt er noch eins drauf, als ich gleich danach um 23:45 Uhr die Tageslosung von heute und die dazugehörige Andacht von Christus Zentrum Arche e.V. las. Der NT-Teil der Tageslosung bezog sich auf die Geburt Johannes‘ des Täufers und umfasste die Verse Lukas 1,76-78: „Zacharias sprach: Du, Kindlein, wirst Prophet des Höchsten heißen. Denn du wirst dem Herrn vorangehen, dass du seinen Weg bereitest und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk in der Vergebung ihrer Sünden, durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, durch die uns besuchen wird das aufgehende Licht aus der Höhe.“ Dies deckt sich genau mit dem Abschnitt aus dem NT, der heute auch laut meinem Bibelleseplan dran war, nämlich Lukas 1,57-80, in welchem die 3 Tageslosungsverse gegen Ende enthalten sind! Zwar haben diese 3 Verse keinen direkten inhaltlichen Zusammenhang zu dem Thema meiner Notizen vom Morgen (Josua; das verheißene Land; Gottes Verheißungen im Glauben ergreifen; …), jedoch geht es im Andachtstext zu dieser NT-Lesung [3] um genau dasselbe Thema, das ich unabhängig davon in meinen morgendlichen Notizen (s.o.) sozusagen als „Resümee“ festgehalten hatte: Dass wir Gott glauben müssen, uns vollkommen auf sein Wort verlassen müssen:

Wir müssen Gott glauben, um ihm unser Leben anvertrauen zu können, und wir brauchen ein noch größeres Maß an Glauben, um gehorsam zu sein. Aber wir werden Gottes Leben nicht erfahren, solange es uns nicht zur Gewohnheit geworden ist, sein Wort zu lesen, zu hören und zu erwarten, dass zwischen Gott und uns ein Gespräch entsteht.

Quelle: Tim Ruthven: Edelsteine – Täglich Stille Zeit (NT), Kapitel „20 März“ zu Lukas 1,57-80

Je mehr solcher „Zeichen“ ich erlebe, umso mehr habe ich den Eindruck, dass Gott durch sein Wort tatsächlich mit mir im Gespräch ist. Allein schon die Tatsache, dass hier zwei „Koinzidenzen“ hintereinander auftraten, ist für mich eine „Bestätigung der Bestätigung“, dass Gott mir gegenüber auf sich aufmerksam machen will. Aber auch, dass er mir dadurch etwas Bestimmtes sagen möchte, nämlich dass ich jetzt den nächsten Schritt mit ihm gehen soll – einen „Glaubensschritt“, indem ich etwas tue, das mir „unmöglich“ erscheint und für das ich mich allein auf sein Wort und seine Verheißungen stütze, die mir als seinem bevollmächtigten Kind gelten. Was das sein wird, das weiß ich noch nicht – vielleicht diese BeSent-Sache? Ich bin sicher, er wird es mir sagen. Ich werde mich da von jetzt an nicht mehr unter Druck gesetzt fühlen und irgend etwas „forcieren“ wollen, das noch nicht „dran ist“. Gott hat eben sein eigenes Tempo mit mir.

Schritte-Wochenende

Bereits auf dem sogenannten „Schritte-Wochenende“ einer freikirchlichen Gemeinde in München-Laim („Schritte im Glauben und in der Heilung“), das vor genau einer Woche im CVJM-Heim in Magnetsried nahe des Starnberger Sees stattfand, hatte Gott mir mehrere solcher „Zeichen“ gegeben – wieder in Form von Bibelversen, die mir kurz hintereinander mehrfach über unterschiedliche „Kanäle“ begegneten (das „Übliche“ halt… 🙂 ), aber auch durch das Fürbitte-Team, das während der ganzen Zeit für uns betete und für jeden Teilnehmer einige persönliche Eindrücke erhielt und auf eine Postkarte schrieb:

Bild oben: Postkarte mit den Eindrücken des Fürbitte-Teams für mich

Auch hier geht es um „Schritte“ auf einem Weg, den Gott mir durch sein Wort zeigt. Allein in 5 der 7 Eindrücke geht es um das Wort Gottes, das demnach wohl eine große Bedeutung für mich hat. Dies hatte ich mir bis dahin gar nicht so richtig bewusst gemacht, aber es stimmt tatsächlich, auch wenn ich bisher vielleicht erst gerade mal 10% der Bibel gelesen habe.

Die letzte Aussage – Du bist „ein Mann nach Gottes Herzen“ – wird eigentlich König David zugeschrieben. Dass Gott mich so sieht, hat mich schon etwas gerührt. Menschen nach Gottes Herzen sind Menschen, die sich vor ihm demütigen und die wissen, dass sie allein nichts, aber auch gar nichts erreichen können und daher voll und ganz auf seine Hilfe vertrauen. Also genau das, was ich in meinem Artikel vom Morgen als Resümee geschrieben hatte. Und dass ich allein ü-ber-haupt-nichts zu tun vermag, um Gott zu gefallen, ist mir nur allzu bewusst. Deshalb sage ich ja auch, ich brauche unbedingt „die Kraft aus der Höhe“, bevor ich mich z.B. „senden lasse“. Auch Jesus sagt ja in Johannes 15,5 metaphorisch: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“

Dass die Eindrücke des Fürbitte-Teams tatsächlich mir persönlich gelten, wurde mir anschließend übrigens noch durch gleich 3 „Zeichen“ bestätigt (wiederum in Form von „Koinzidenzen“).

Nachtrag: Eine weitere Koinzidenz

Heute, einen Tag danach, am Morgen des 16.12.2019, las ich in der Andacht zur heutigen AT-Lesung Josua 4-6 genau den Bibelvers (allerdings ohne explizite Versangabe), den ich schon tags zuvor oben im Beitrag zitiert hatte: Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen …“ (Hebräer 11,6)

Aus diesem Bericht, wie das Volk Gottes den Jordan überschritt, können wir etwas Grundsätzliches über den Glauben lernen. Ich habe immer Freude daran gehabt, aus dem Glauben zu leben. Es ist ein Abenteuer, und ich muss sagen, dass es mir gefällt. Ich bin freudig erregt, wenn ich sehe, wie Gott in die allerkleinsten Umstände meines Lebens eingreift. Es ist nicht die Größe der Erfahrung, die sie für mich so verlockend macht, sondern die Tatsache, dass Gott selbst in ihr wirkt. Es gibt allerdings eine Grundbedingung, um ein Abenteuer mit Gott zu erleben: Gehorsam. Um Gott gehorsam zu sein, muss man dem Glauben freie Bahn geben. Das gefällt Gott. Ohne Glauben kannst du Gott nicht wohlgefallen.

Quelle: Tim Ruthven: Edelsteine – Täglich Stille Zeit (AT), Kapitel „21 März“ zu Josua 4-6

Klar könnte man das wieder für einen unbedeutenden Zufall halten, aber an Zufälle glaube ich in diesem Zusammenhang schon länger nicht mehr…

Fußnoten:

[1] E. Aebi: Kurze Einführung in die Bibel, S. 36ff.

[2] Tim Ruthven: Edelsteine – Täglich Stille Zeit (AT), Kapitel „20 März“ zu Josua 1-3.

[3] Tim Ruthven: Edelsteine – Täglich Stille Zeit (NT), Kapitel „20 März“ zu Lukas 1,57-80.

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